Präambel
Angesichts des historischen Wandels und der grossen politischen, wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts ist die Frankophonie bestrebt, ihre Präsenz und ihren Nutzen in einer von kultureller und sprachlicher Vielfalt geprägten Welt zu behaupten, indem sie die französische Sprache und die universellen Werte fördert und zu einem echten multilateralen Engagement und zur Bildung einer solidarischen internationalen Gemeinschaft beiträgt.
Die französische Sprache stellt heute ein wertvolles gemeinsames Erbe dar, das die Grundlage der Frankophonie, einer pluralistischen und vielfältigen Gesamtheit, bildet. Sie ist auch Wegbereiterin der Moderne, ein Instrument der Kommunikation, der Reflexion und der Kreativität, das den Erfahrungsaustausch fördert.
Die Entstehungsgeschichte der sich stets weiterentwickelnden frankophonen Welt wird von der Vision der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs und den zahlreichen Verfechterinnen und Verfechtern der Frankophonie sowie den zahlreichen privaten und öffentlichen Organisationen getragen, die sich seit jeher für die Verbreitung der französischen Sprache, den Dialog der Kulturen und die Kultur des Dialogs einsetzen.
Sie wurde bereits von der Agentur für kulturelle und technische Zusammenarbeit (Agence de coopération culturelle et technique, ACCT) getragen, der einzigen zwischenstaatlichen Organisation der Frankophonie, die 1970 aus dem Abkommen von Niamey1 hervorging und nach der Überarbeitung ihrer Charta in Hanoi 1997 zur Agentur für die Frankophonie (Agence de la Francophonie) wurde.
Um der Frankophonie ihre volle politische Dimension zu verleihen, wählten die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs, wie 1995 in Cotonou beschlossen, einen Generalsekretär als zentralen Funktionsträger des institutionellen Systems der Frankophonie. Ausserdem nahm die Ministerkonferenz 1998 in Bukarest Kenntnis vom Beschluss des Ständigen Rates, die Bezeichnung «Internationale Organisation der Frankophonie» einzuführen.
Am 10. Gipfeltreffen 2004 in Ouagadougou verabschiedeten die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs die neuen strategischen Aufgaben der Frankophonie und beschlossen eine institutionelle Reform, um die Rechtspersönlichkeit der Internationalen Organisation der Frankophonie besser zu verankern und den Befugnisrahmen der Generalsekretärin bzw. des Generalsekretärs zu präzisieren.
Dies ist der Zweck der vorliegenden Charta, die der ACCT, die zur Agentur für die Frankophonie wurde, die Bezeichnung «Internationale Organisation der Frankophonie» (Organisation internationale de la Francophonie, OIF) verleiht.