Art. 1 Gegenstand
Diese Verordnung regelt die Bedingungen, die Verfahren und die Zuständigkeiten für die Erteilung des Doktordiploms durch die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich).
414.133.1
vom 23. November 2021 (Stand am 1. Januar 2022)
Die Schulleitung der ETH Zürich,
gestützt auf Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b der ETHZ-ETHL-Verordnung vom 13. November 20031,
verordnet:
Diese Verordnung regelt die Bedingungen, die Verfahren und die Zuständigkeiten für die Erteilung des Doktordiploms durch die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich).
1 Die ETH Zürich verleiht:
2 Sie erteilt auf Anfrage hin Auskunft über verliehene Doktordiplome.
1 Die ETH Zürich verleiht den Doktortitel «Doktorin der Wissenschaften (Dr. sc. ETH Zürich)» oder «Doktor der Wissenschaften (Dr. sc. ETH Zürich)».
2 Bei einem hochschulübergreifenden Doktorat kann der Doktortitel im Namen der ETH Zürich und der anderen beteiligten Hochschulen verliehen werden.
3 Ehrendoktorinnen und Ehrendoktoren erhalten den Doktortitel mit dem Zusatz «ehrenhalber» oder «honoris causa».
1 Jedes Departement setzt einen Doktoratsausschuss ein. Dieser besteht aus mindestens drei Professorinnen und Professoren.
2 Als Professorinnen und Professoren gelten in dieser Verordnung Professorinnen und Professoren im Sinne von Artikel 1 Absatz 1 der Professorenverordnung ETH vom 18. September 20032.
3 Der Doktoratsausschuss wird von der Departementskonferenz für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Die mehrmalige Wiederwahl ist zulässig.
4 Die Zusammensetzung des Doktoratsausschusses ist der Rektorin oder dem Rektor zu melden.
1 Leiterin oder Leiter einer Doktorarbeit kann sein:
2 Bei einem hochschulübergreifenden Doktorat kann die Leiterin oder der Leiter einer anderen beteiligten Hochschule angehören.
Für das ordentliche Doktorat wird eine Gebühr nach der Gebührenverordnung ETH-Bereich vom 31. Mai 19953 erhoben.
1 Zum Doktorat zugelassen werden Personen mit guten wissenschaftlichen Qualifikationen.
2 Um eine Zulassung zum Doktorat an der ETH Zürich können sich bewerben:
3 Um die Zulassung zu Doktoratsprogrammen an der ETH Zürich, die einen vorzeitigen Eintritt ins Doktorat ermöglichen, können sich Personen bewerben, die ein Bachelor-Diplom mit hervorragenden Studienleistungen einer ETH oder einer anderen universitären Hochschule besitzen.
1 Die Bedingung für die Einleitung eines Zulassungsverfahrens ist, dass:
2 Das Zulassungsverfahren gliedert sich in zwei Phasen:
3 Bei einem hochschulübergreifenden Doktorat kann die ETH Zürich die Zuständigkeit für das Zulassungsverfahren vollständig oder teilweise an eine der beteiligten Hochschulen übertragen.
1 Personen, die an der ETH Zürich doktorieren wollen, müssen bei den Akademischen Diensten ein Gesuch um Zulassung stellen. Die Rektorin oder der Rektor legt in den Ausführungsbestimmungen fest, welche Unterlagen für die Zulassung erforderlich sind.
2 Die Akademischen Dienste leiten das Gesuch mit einer Beurteilung der Prorektorin oder des Prorektors für das Doktorat (Prorektorin oder Prorektor Doktorat) an das zuständige Departement weiter.
3 Der Doktoratsausschuss des Departements prüft das Gesuch und stellt der Rektorin oder dem Rektor, nach Rücksprache mit der Leiterin oder dem Leiter der Doktorarbeit oder mit dem für das Doktoratsprogramm zuständigen Organ, Antrag auf:
4 Die Rektorin oder der Rektor entscheidet über Anträge auf provisorische Zulassung. Diese kann mit der Auflage erfolgen, ein erweitertes Doktoratsstudium zu absolvieren.
5 Es besteht kein Anspruch auf Zulassung zum Doktorat.
1 Die Rektorin oder der Rektor kann ein Gesuch um Zulassung abweisen, wenn im Rahmen des Zulassungsverfahrens festgestellt wird, dass die Kandidatin oder der Kandidat:
2 Kommt im Falle nach Absatz 1 Buchstabe b der Tatbestand einer strafbaren Handlung nach eidgenössischem oder kantonalem Recht in Betracht, so erstattet die ETH Zürich Anzeige. Bei Antragsdelikten kann darauf verzichtet werden.
1 Provisorisch zugelassene Kandidatinnen und Kandidaten erstellen einen Doktoratsplan. Sie müssen darin Angaben zu mindestens den folgenden Punkten machen:
2 Der Doktoratsplan muss vor der Absolvierung des Eignungskolloquiums folgenden Personen und Organen zur Kenntnisnahme vorgelegt werden:
Alle Kandidatinnen und Kandidaten müssen innert zwölf Monaten nach der provisorischen Zulassung ein Eignungskolloquium absolvieren. Diese Frist gilt auch in Doktoratsprogrammen; sie kann jedoch mit Zustimmung der Rektorin oder des Rektors ab einem späteren Zeitpunkt zu laufen beginnen.
Im Rahmen des Eignungskolloquiums nimmt die Eignungskommission die folgenden Aufgaben wahr:
1 Erfolgt die Bewertung der Prüfung nach Artikel 13 Buchstabe b nicht einstimmig, so entscheidet der Doktoratsausschuss innert eines Monats nach dem Eignungskolloquium über das Bestehen. Der Doktoratsausschuss fällt seinen Entscheid anhand des im Doktoratsplan beschriebenen Forschungsvorhabens und des Ergebnisses der Prüfung; er kann zur Entscheidfindung überdies die Eignungskommission und die Kandidatin oder den Kandidaten anhören.
2 Eine nicht bestandene Prüfung kann einmal wiederholt werden, sofern die Leiterin oder der Leiter der Doktorarbeit einer Wiederholung zustimmt. Die Zustimmung zur Wiederholung kann nur verweigert werden, wenn die Eignungskommission den ersten Prüfungsversuch einstimmig als «nicht bestanden» bewertet hat. Eine allfällige Wiederholung muss innert drei Monaten nach Vorliegen des definitiven Resultats des ersten Versuchs absolviert werden.
Die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat kann auf begründetes Gesuch des Doktoratsausschusses die Frist für das erstmalige Absolvieren des Eignungskolloquiums oder für die Wiederholung der Prüfung verlängern. Gesuche um Fristverlängerungen müssen stets eine Stellungnahme der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit enthalten.
1 Die Eignungskommission setzt sich zusammen aus:
2 Der Doktoratsausschuss kann die Eignungskommission im Einzelfall oder generell um weitere Personen ergänzen. Diese sind ebenfalls prüfungsberechtigt.
Die definitive Zulassung zum Doktorat erfolgt, wenn die Prüfung im Rahmen des Eignungskolloquiums bestanden ist.
Immatrikulation und Einschreibung erfolgen nach der provisorischen Zulassung zum Doktorat.
1 Es ist nicht zulässig, auf Doktoratsstufe gleichzeitig an der ETH Zürich und an einer anderen Hochschule immatrikuliert zu sein. Ausgenommen sind:
2 Die gleichzeitige Immatrikulation auf Doktoratsstufe an der ETH Zürich und auf einer anderen Studienstufe an der ETH Zürich oder an einer anderen Hochschule bedarf der Genehmigung der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit.
3 Die mit einem Mehrfachstudium nach Absatz 2 verbundenen Gegebenheiten, insbesondere eine stärkere Arbeitsbelastung der Doktorierenden oder terminliche Überschneidungen, werden als Grund für Verlängerungen von Fristen oder für andere Ausnahmebewilligungen nicht anerkannt.
Durch Exmatrikulation erlöschen alle mit der Immatrikulation erworbenen Rechte.
Doktorierende, die vor Abschluss des Doktorats aus der ETH Zürich austreten wollen, geben schriftlich bei den Akademischen Diensten eine Exmatrikulationserklärung ab.
1 Wer das Doktorat erfolgreich abgeschlossen hat, wird automatisch exmatrikuliert.
2 Im Weiteren werden Doktorierende exmatrikuliert, wenn:
1 Bei einem Wiedereintritt ins Doktorat an der ETH Zürich gilt das reguläre Zulassungsverfahren nach den Artikeln 7–17.
2 Die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat kann bei einem Wiedereintritt auf begründetes Gesuch des Doktoratsausschusses das Zulassungsverfahren erleichtern.
Das Thema der Doktorarbeit muss schwerpunktmässig zum Fachgebiet der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit gehören. Es kann disziplinübergreifend sein.
1 Die Forschungsarbeit im Rahmen des Doktorats ist in der Regel an der ETH Zürich oder an einer anderen Institution des ETH-Bereichs auszuführen.
2 Eine Ausführung ausserhalb des ETH-Bereichs ist möglich, wenn:
3 Die Leiterin oder der Leiter der Doktorarbeit kann kurze Forschungsaufenthalte ausserhalb des ETH-Bereichs bewilligen.
4 In jedem Fall muss die Leiterin oder der Leiter Zutritt zu den benützten Einrichtungen und Zugang zu den Versuchsunterlagen, einschliesslich der Daten, haben.
1 Die Doktorarbeit wird auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch verfasst. Sprachmischungen sind unzulässig.
2 Die Rektorin oder der Rektor kann auf schriftliches und begründetes Gesuch der Doktorierenden Ausnahmen bewilligen.
3 In jedem Fall ist eine Zusammenfassung auf Deutsch, Französisch oder Italienisch sowie auf Englisch zu verfassen.
Die Leiterin oder der Leiter der Doktorarbeit ist verantwortlich für die fachliche Betreuung und die personelle Führung ihrer oder seiner Doktorierenden.
1 Die Leiterin oder der Leiter der Doktorarbeit bestimmt im Einvernehmen mit der Doktorandin oder dem Doktoranden eine fachlich ausgewiesene Person, die als Zweitbetreuerin oder Zweitbetreuer die Doktorandin oder den Doktoranden zusätzlich fachlich begleitet und unterstützt. Diese Person muss spätestens bei Einreichung des Doktoratsplans bestimmt sein.
2 Die Doktorierenden haben während des gesamten Doktorats das Recht, bei Bedarf eine weitere Person zu fordern, die ihnen für zusätzliche fachliche oder nichtfachliche Beratung und Unterstützung zur Verfügung steht.
1 Definitiv zugelassene Doktorierende reichen der Leiterin oder dem Leiter der Doktorarbeit für das Standortgespräch jährlich einen schriftlichen Fortschrittsbericht ein über:
2 Die Leiterin oder der Leiter führt auf Basis des Fortschrittsberichts mit ihren oder seinen Doktorierenden mindestens einmal jährlich ein individuelles Standortgespräch. Es können weitere Personen zum Gespräch hinzugezogen werden, namentlich betreffend den Gegenständen nach Absatz 3 Buchstaben a–c. Das Ergebnis des Gesprächs wird schriftlich festgehalten.
3 Gegenstand des Standortgesprächs sind insbesondere:
4 Der Fortschrittsbericht und das Ergebnis des Standortgesprächs werden der Zweitbetreuerin oder dem Zweitbetreuer zur Kenntnisnahme zugestellt.
5 Die Leiterin oder der Leiter und die Doktorierenden sind je verpflichtet, die Fortschrittsberichte und die Ergebnisse der Standortgespräche bis zur Exmatrikulation aufzubewahren. Bei hängigen Verfahren müssen die Dokumente bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Entscheids aufbewahrt werden.
1 Die Leiterin oder der Leiter einer Doktorarbeit kann von der Betreuung zurücktreten. Der Rücktritt muss begründet werden. Die Doktorandin oder der Doktorand, die Zweitbetreuerin oder der Zweitbetreuer, die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat und der Doktoratsausschuss sind schriftlich zu informieren.
2 Nach dem Rücktritt der Leiterin oder des Leiters obliegt es der Doktorandin oder dem Doktoranden, innerhalb einer Frist von maximal sechs Monaten eine neue Leiterin oder einen neuen Leiter für die Doktorarbeit zu finden. Die Frist beginnt mit dem Rücktritt zu laufen und gilt unabhängig davon, ob nach dem Rücktritt noch ein Schlichtungsverfahren nach Artikel 49 durchgeführt wird.
1 Die zurücktretende Leiterin oder der zurücktretende Leiter und die Doktorandin oder der Doktorand regeln in einer Vereinbarung die Verwendung von bereits erarbeiteten Daten und Ergebnissen sowie die Rechte auf Autorschaften.
2 Die Vereinbarung ist im Sinne guter wissenschaftlicher Praxis abzuschliessen gemäss den Vorgaben der von der Schulleitung erlassenen diesbezüglichen Richtlinien6.
3 Die Vertrauenspersonen der ETH Zürich7 können beim Erstellen der Vereinbarung beratend zur Seite stehen; bei Uneinigkeit müssen sie zwingend hinzugezogen werden.
4 Die Vereinbarung muss dem Doktoratsausschuss und den Akademischen Diensten zur Kenntnisnahme zugestellt werden.
6 Richtlinien der Schulleitung der ETH Zürich vom 14. November 2007 für Integrität in der Forschung und gute wissenschaftliche Praxis an der ETH Zürich, RSETHZ 414 (https://rechtssammlung.sp.ethz.ch).
7 www.ethz.ch > Services > Organisation > Ombuds- und Vertrauenspersonen
Die Doktorierenden können im Verlaufe des Doktorats die Leiterin oder den Leiter der Doktorarbeit wechseln. Der Wechsel muss begründet werden und kann erst erfolgen, wenn die schriftliche Zusage der neuen Leiterin oder des neuen Leiters vorliegt. Die bisherige Leiterin oder der bisherige Leiter, die Zweitbetreuerin oder der Zweitbetreuer, die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat und der Doktoratsausschuss sind schriftlich zu informieren. Artikel 31 gilt sinngemäss.
1 Fällt die Leiterin oder der Leiter einer Doktorarbeit aus, so sorgt das Departement im Rahmen des Möglichen dafür, dass die Doktorarbeit unter einer neuen Leitung fortgesetzt werden kann.
2 Bleiben die Bemühungen des Departements nach Ablauf von sechs Monaten erfolglos, so wird die Doktorandin oder der Doktorand exmatrikuliert.
3 Kann die Doktorarbeit unter einer neuen Leitung fortgesetzt werden, so gilt Artikel 31 sinngemäss, soweit eine entsprechende Vereinbarung noch abgeschlossen werden kann.
1 Das Doktoratsstudium umfasst:
2 Das Doktoratsstudium muss bis zur Anmeldung zur Doktorprüfung abgeschlossen sein.
1 Das Doktoratsstudium wird in Form von Kreditpunkten nach dem europäischen System zur Übertragung und Akkumulierung von Kreditpunkten (ECTS-Kreditpunkte) nachgewiesen.
2 Ein ECTS-Kreditpunkt entspricht einer Leistung von 25–30 Arbeitsstunden.
3 Die im Doktoratsstudium erbrachten Leistungen werden in einem Zeugnis ausgewiesen. Dieses wird erst nach Abschluss des Promotionsverfahrens ausgestellt.
1 Die Doktorierenden haben das Recht und die Pflicht, sich im Rahmen des regulären Doktoratsstudiums weiterzubilden.
2 Ziele des regulären Doktoratsstudiums sind:
3 Im regulären Doktoratsstudium müssen mindestens zwölf ECTS-Kreditpunkte erworben werden, wobei in jedem der drei Ziele nach Absatz 2 Leistungen zu erbringen sind. Der Doktoratsausschuss kann auf begründetes Gesuch der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit Ausnahmen bewilligen.
4 Die Departemente:
5 Die Leiterin oder der Leiter der Doktorarbeit vereinbart mit ihren oder seinen Doktorierenden je individuell die im regulären Doktoratsstudium zu erbringenden Leistungen. Bei Uneinigkeit entscheidet der Doktoratsausschuss.
1 Die Ziele des erweiterten Doktoratsstudiums sind die Erweiterung und Vertiefung des Wissens im Forschungsgebiet der Doktorarbeit.
2 Das erweiterte Doktoratsstudium darf höchstens 30 ECTS-Kreditpunkte umfassen. Diese sind zusätzlich zu den für das reguläre Doktoratsstudium erforderlichen ECTS-Kreditpunkte zu erwerben.
3 Für das Lehrangebot gelten die Bestimmungen nach Artikel 36 Absatz 4 Buchstaben a und b sinngemäss.
4 Die Leiterin oder der Leiter der Doktorarbeit legt im Einvernehmen mit ihren oder seinen Doktorierenden die zu erbringenden Studienleistungen im individuellen Studienplan fest. Bei Uneinigkeit entscheidet der Doktoratsausschuss.
5 Der individuelle Studienplan ist Bestandteil des Doktoratsplans.
1 ECTS-Kreditpunkte werden nur erteilt, wenn:
2 Im Doktoratsstudium müssen ausreichende Kompensationsmöglichkeiten für nicht bestandene Lerneinheiten bestehen.
3 Die aktive Mitarbeit in Gremien und Arbeitsgruppen der ETH Zürich kann in Form von ECTS-Kreditpunkten nur an das reguläre Doktoratsstudium angerechnet werden.
4 Nicht anrechenbar an das reguläre Doktoratsstudium sind ECTS-Kreditpunkte, die:
5 ECTS-Kreditpunkte, die im Rahmen einer didaktischen Ausbildung, zum Beispiel im Rahmen des Lehrdiploms für Maturitätsschulen oder des Didaktik-Zertifikats erworben werden, können bei einer Mehrfachimmatrikulation sowohl an die didaktische Ausbildung als auch an das reguläre Doktoratsstudium angerechnet werden.
6 Bei einem Wiedereintritt ins Doktorat an der ETH Zürich kann der Doktoratsausschuss auf Antrag der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit ECTS-Kreditpunkte für bisherige Studienleistungen oder für Leistungen nach Absatz 3 anrechnen. Vorbehalten bleibt Absatz 4. Es besteht kein Anspruch auf Anrechnung.
1 Die Doktorierenden melden sich bei den Akademischen Diensten zur Doktorprüfung an. Die Anmeldung kann nur mit Zustimmung der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit und nach Rücksprache mit den Koexaminatorinnen und Koexaminatoren erfolgen.
2 Die Doktorprüfung muss innerhalb der folgenden Fristen abgelegt werden:
3 Die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat kann auf begründetes Gesuch des Doktoratsausschusses eine Verlängerung der Fristen nach Absatz 2 genehmigen.
4 Die Doktorprüfung besteht aus:
5 Die Prüfungskommission nimmt die Doktorprüfung ab.
1 Die Prüfungskommission besteht aus:
2 Die Vorsteherin oder der Vorsteher des zuständigen Departements bestimmt die Vorsitzende oder den Vorsitzenden. Diese oder dieser muss Mitglied der Professorenkonferenz eines Departements der ETH Zürich sein.
3 Der Doktoratsausschuss bestimmt auf Antrag der Leiterin oder des Leiters die Koexaminatorinnen und Koexaminatoren. Für diese gilt:
1 Die Examinatorin oder der Examinator sowie jede Koexaminatorin und jeder Koexaminator erstellen je ein schriftliches Gutachten über die Doktorarbeit und reichen dieses dem Departement vor der Doktorprüfung ein. Die Gutachten müssen feststellen, ob die Doktorarbeit mit oder ohne Auflagen angenommen oder ob sie abgelehnt werden soll.
2 Die Prüfungskommission bewertet:
3 Alle Mitglieder der Prüfungskommission sind prüfungsberechtigt. Die Kommission fasst ihren Entscheid mit Mehrheitsbeschluss; bei Stimmengleichheit hat die oder der Vorsitzende den Stichentscheid. Das Ergebnis wird schriftlich festgehalten.
4 Die Prüfungskommission erstattet der betreffenden Departementskonferenz Bericht.
1 Die Gutachten nach Artikel 41 Absatz 1 sind vertraulich.
2 Einsicht in die Gutachten haben:
3 Doktorierende können nach Abschluss des Promotionsverfahrens auf Gesuch hin Einsicht in Gutachten nehmen, die ihre eigene Doktorarbeit betreffen.
Doktorierende, welche die Doktorprüfung nicht bestehen, können diese innerhalb von sechs Monaten einmal wiederholen.
1 Wurde die Doktorarbeit angenommen mit der Auflage, Korrekturen vorzunehmen, so kann sie einmal überarbeitet werden.
2 Die Prüfungskommission:
3 Die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat kann auf begründetes Gesuch der Doktorandin oder des Doktoranden und vorbehältlich der Zustimmung der Leiterin oder des Leiters der Doktorarbeit die Frist für die Überarbeitung verlängern.
Die Departementskonferenz des Departements, in dem die Doktorandin oder der Doktorand eingeschrieben ist, entscheidet aufgrund des Berichts der Prüfungskommission über Erteilung oder Verweigerung des Doktordiploms.
1 Die Doktorurkunde enthält:
2 Die Doktorurkunde wird anlässlich der Promotionsfeier übergeben. Die Übergabe der Urkunde ist nur möglich, wenn vorgängig die Pflichtexemplare und eine elektronische Fassung der Doktorarbeit abgeliefert worden sind.
3 Bei einem hochschulübergreifenden Doktorat können die ETH Zürich und die anderen beteiligten Hochschulen die Doktorurkunde gemeinsam ausstellen. Diese kann von den Bestimmungen nach Absatz 1 abweichen.
Mit Ablieferung der Pflichtexemplare und einer elektronischen Fassung der Doktorarbeit erhält die Absolventin oder der Absolvent eine Bestätigung; diese berechtigt zum Führen des Doktortitels.
1 Die Doktorarbeit wird als Ganzes veröffentlicht. Dies darf erst erfolgen, wenn sie von der Departementskonferenz angenommen ist.
2 In Verträgen mit Dritten, wie Forschungsverträgen, oder bei schützenswerten Interessen der Beteiligten, namentlich bei vorgesehenen Patentanmeldungen und laufenden Nachfolgegesuchen bei Institutionen der Forschungsförderung, darf die Veröffentlichung nicht über Gebühr verzögert und auf keinen Fall ausgeschlossen werden. Die Veröffentlichung kann nur ausgeschlossen werden, wenn dieser rechtliche Einschränkungen entgegenstehen.
1 Bei Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten zwischen der Leiterin oder dem Leiter der Doktorarbeit und der Doktorandin oder dem Doktoranden bemüht sich eine Betreuungsperson nach Artikel 28 um eine Schlichtung.
2 Kommt keine Schlichtung zustande, so übernimmt die zuständige Departementsvorsteherin, der zuständige Departementsvorsteher oder eine von ihr oder ihm bezeichnete Person die Vermittlerrolle. Sie oder er hört beide Seiten an und unterbreitet ihnen schriftlich einen Vermittlungsvorschlag.
3 Bleiben die Vermittlungsbemühungen erfolglos, so beruft die Prorektorin oder der Prorektor Doktorat auf schriftlichen Antrag einer der beiden Seiten die Schlichtungskommission ein.
4 Beide Seiten haben das Recht, bei Schlichtungsgesprächen nach den Absätzen 1–3 von Beginn an eine Vertreterin oder einen Vertreter ihrer Hochschulgruppe an der ETH Zürich beizuziehen. Dazu gehören namentlich die Akademische Vereinigung des Mittelbaus an der ETH Zürich (AVETH) und die Konferenz des Lehrkörpers.
1 Die Schlichtungskommission für das Doktorat besteht aus:
2 Die AVETH wählt ihre Vertretung in der Schlichtungskommission und deren Stellvertretung alle zwei Jahre. Die mehrmalige Wiederwahl ist zulässig.
3 Die Personen nach Absatz 1 Buchstabe d werden fallweise von der Prorektorin oder vom Prorektor Doktorat in die Schlichtungskommission berufen.
4 Es können keine Personen Einsitz in die Schlichtungskommission nehmen, die an der betreffenden Doktorarbeit beteiligt sind.
1 Die Schlichtungskommission hört beide Seiten an und unterbreitet ihnen, wenn sie es für angezeigt hält, einen Vermittlungsvorschlag.
2 Wird kein Vermittlungsvorschlag vorgelegt oder wird ein solcher von einer Partei abgelehnt, so schliesst die Schlichtungskommission das Verfahren ab und übermittelt der Rektorin oder dem Rektor ihre Empfehlung. Die Rektorin oder der Rektor entscheidet über die weiteren Schritte.
1 Jedes Departement stellt der Schulleitung Antrag auf Erlass von Detailbestimmungen zum Doktorat.
2
1 Die Verfasserin oder der Verfasser der Doktorarbeit gilt als deren Urheberin oder Urheber im Sinne der Gesetzgebung über das Urheberrecht. Unter Vorbehalt von Absatz 2 stehen ihr oder ihm sämtliche urheberrechtlichen Befugnisse ausschliesslich zu.
2 Der ETH Zürich steht das nicht exklusive Recht zu, die Doktorarbeit zu nicht gewinnorientierten Zwecken zu veröffentlichen. Sie kann wissenschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen Zusammenfassungen oder Kopien der Doktorarbeit zustellen.
Für die Rechte an Immaterialgütern, die im Rahmen der Doktorarbeit geschaffen wurden und die nicht unter Artikel 53 fallen, gelten die Bestimmungen nach Artikel 36 des ETH-Gesetzes vom 4. Oktober 19918.
1 Die ETH Zürich verleiht ein Ehrendoktorat, wenn:
2 Die Abstimmungen sind geheim; Stimmenthaltung ist zulässig.
3 Die Rektorin oder der Rektor regelt das Promotionsverfahren in einer Weisung näher.
4 Sie oder er nimmt die Ehrenpromotionen bei einem akademischen Anlass vor.
Verfügungen, die aufgrund dieser Doktoratsverordnung erlassen worden sind, können innert 30 Tagen nach Empfang bei der ETH-Beschwerdekommission angefochten werden.
Die Rektorin oder der Rektor erlässt die Ausführungsbestimmungen, insbesondere über:
Die Doktoratsverordnung ETH Zürich vom 1. Juli 20089 wird aufgehoben.
9 [AS 2008 6437; 2013 3369]
Erfolgt die Zulassung zum Doktorat vor dem 1. Januar 2022 provisorisch mit der Auflage, zusätzliche Zulassungsbedingungen zu erfüllen, so gilt Folgendes:
1 Artikel 11 gilt nicht für Doktorierende, die vor dem 1. Januar 2022 definitiv zugelassen wurden.
2 Für Doktorierende, die vor dem 1. Januar 2022 provisorisch, aber noch nicht definitiv zugelassen wurden, gelten die folgenden Bestimmungen für den Forschungsplan:
Die Artikel 12–15 gelten nicht für Doktorierende, die vor dem 1. Januar 2022 provisorisch oder definitiv zugelassen wurden.
Doktorierende, die vor dem 1. Januar 2022 provisorisch, aber noch nicht definitiv zugelassen wurden, werden definitiv zugelassen, wenn:
Bei Doktorierenden, die vor dem 1. Januar 2022 zugelassen wurden, muss die Zweitbetreuerin oder der Zweitbetreuer innerhalb der folgenden Fristen ernannt werden:
Bei Doktorierenden, die vor dem 1. Januar 2022 provisorisch oder definitiv zugelassen wurden, gilt Artikel 29 Absatz 4, sobald die Zweitbetreuerin oder Zweitbetreuer ernannt ist.
1 Doktorierende, die vor dem 1. Januar 2022 provisorisch, aber noch nicht definitiv zugelassen wurden, können wählen, ob sie ein reguläres Doktoratsstudium nach Artikel 36 oder nach bisherigem Recht absolvieren.
2 Das Departement regelt die Einzelheiten zum regulären Doktoratsstudium nach bisherigem Recht in den Detailbestimmungen zum Doktorat.
3 Ein Zeugnis nach Artikel 35 Absatz 3 erhalten nur jene Doktorierenden, die ein reguläres Doktoratsstudium nach Artikel 36 absolvieren.
Artikel 40 Absatz 3 Buchstabe b ist verbindlich für Doktorprüfungen, die ab dem 1. Januar 2024 durchgeführt werden.
Artikel 49 Absatz 1 kommt zur Anwendung, sobald die Zweitbetreuerin oder der Zweitbetreuer ernannt ist.
Diese Verordnung tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.