784.102.11
Verordnung des BAKOM
über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums
(VVNF)
vom 18. November 2020 (Stand am 1. Juni 2024)
Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM),
gestützt auf die Artikel 8 Absatz 3, 14 Absatz 4, 15 Absatz 2, 46, 51 Absatz 2 und 60 Absatz 1 der Verordnung vom 18. November 20201 über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums (VNF) und
Artikel 44 der Fernmeldegebührenverordnung vom 18. November 20202 (GebV-FMG),
verordnet:
1 Die Frequenznutzungen, für die nach Artikel 8 Absatz 2 Buchstaben a, b und d VNF keine Konzession, keine vorgängige Meldung und kein Fähigkeitszeugnis erforderlich sind, sind in Anhang 1 geregelt.
2 Frequenzen unter 8,3 kHz können unter Einhaltung der geltenden Vorschriften frei genutzt werden.
1 Die Nutzerinnen und Nutzer des Funkfrequenzspektrums, die einer Einschränkung nach Artikel 22 Absatz 2 des Fernmeldegesetzes vom 30. April 19973 (FMG) unterliegen, müssen das Ruf- oder Kennzeichen bei der Verbindungsaufnahme und anschliessend alle 10 Minuten aussenden.
2 Absatz 1 ist nicht anwendbar auf die Nutzung von Funkanlagen für die Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen.
1 Der Koordinationskanal (K-Kanal) dient der Übertragung von Nachrichten zur Koordination des Einsatzes von Organisationen, die bei Schadenereignissen oder Unfällen Hilfe leisten.
2 Die Organisationen dürfen ihren internen Funkverkehr nicht über den K-Kanal abwickeln.
3 Bei Übungen am K-Kanal muss jedem Anruf das Wort «Übung» oder «Verbindungskontrolle» beigefügt werden. Stört eine Organisation bei einer Übung den Funkverkehr einer anderen Organisation, die Hilfe leistet, so muss sie ihren Funkverkehr sofort einstellen.
Die Frequenzbereiche, die für die Teilnahme am Flugfunk, an der Flugnavigation und an der Flugüberwachung zur Verfügung stehen, sind in Anhang 2 aufgelistet.
Die Frequenzbereiche, die für die Teilnahme am Schiffsfunk auf hoher See und auf den internationalen Wasserstrassen (Rheinschifffahrt) zur Verfügung stehen, sind in Anhang 3 aufgelistet.
Die Frequenzbereiche, die Inhaberinnen und Inhabern eines Fähigkeitszeugnisses nach Artikel 44 Absatz 1 Buchstabe a Ziffern 1–3 VNF sowie Inhaberinnen und Inhabern eines Fähigkeitszeugnisses nach Artikel 44 Absatz 1 Buchstabe a Ziffer 4 VNF zur Verfügung stehen, sind in Anhang 4 aufgelistet.
1 Betreibt die Inhaberin oder der Inhaber eines Rufzeichens nach Artikel 47f der Verordnung vom 6. Oktober 19974 über die Adressierungselemente im Fernmeldebereich eine bewegliche Funkanlage in einem Land- oder Luftfahrzeug, auf einem Binnenschiff, einem Seeschiff oder an einem anderen Standort, so kann sie oder er ihr oder sein Rufzeichen mit einem der folgenden Zusätze ergänzen:
Standort | Zusatz für Radiotelefonie | Zusatz für Morsetelegrafie |
---|
Landfahrzeug oder Binnenschiff | «mobile» | «/M» |
Seeschiff | «maritime mobile» | «/MM» |
Luftfahrzeug | «aeronautical mobile» | «/AM» |
Anderer Standort | «portable» | «/P» |
2 Die Inhaberin oder der Inhaber darf andere Zusätze verwenden, wenn sie betrieblich notwendig sind und vom Rufzeichen mit einem Binde- oder Schrägstrich getrennt werden.
3 Betreibt die Inhaberin oder der Inhaber eines der folgenden Fähigkeitszeugnisse ihre oder seine Funkanlage im Fürstentum Liechtenstein, so muss sie oder er dem Rufzeichen den nachstehenden Zusatz voranstellen:
- a.
- Fähigkeitszeugnisse nach Artikel 44 Absatz 1 Buchstabe a Ziffern 1–3 VNF: «HBØ/» (HB Null Schrägstrich);
- b.
- Fähigkeitszeugnisse nach Artikel 44 Absatz 1 Buchstabe a Ziffer 4 VNF: «HBØY/» (HB Null Yankee Schrägstrich).
1 Die Prüfungen für Funkerinnen und Funker werden auf Deutsch, Französisch und Italienisch durchgeführt. Die Kandidatinnen und Kandidaten können die Prüfungssprache frei wählen.
2 Ort, Datum und Zeit der Prüfungen werden vom BAKOM festgelegt.
3 An die Prüfung ist ein amtlicher persönlicher Ausweis mitzubringen.5
4 Die Geräte und Simulatoren für die Durchführung der praktischen Prüfungen für den Erwerb der Fähigkeitszeugnisse nach Artikel 51 Absatz 1 Buchstaben a und b VNF werden vom BAKOM zur Verfügung gestellt.
5 Die Prüfungen sind nicht öffentlich.
Wer über ein Fähigkeitszeugnis in einem Prüfbereich verfügt, kann dem BAKOM Antrag auf teilweisen Erlass von Prüfungsinhalten stellen.
Die zulässigen Hilfsmittel sind in den Prüfungsvorschriften festgelegt. Wer unerlaubte Hilfsmittel verwendet, wird von der Prüfung ausgeschlossen.
Die Prüfung hat bestanden, wer mindestens 70 Prozent der maximalen Punktzahl erreicht. Besteht die Prüfung aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, so müssen für jeden Prüfungsteil mindestens 70 Prozent der maximalen Punktzahl erreicht werden.
Die Vorschriften für die Prüfung zum Erwerb der Fähigkeitszeugnisse nach Artikel 51 Absatz 1 VNF sind in Anhang 5 geregelt.
1 Besteht die Prüfung aus einem theoretischen und einem praktischen Teil, so kann der Teil, in welchem das Resultat ungenügend war, innerhalb eines Jahres wiederholt werden.
2 Wer die Nachprüfung nicht bestanden hat, kann die gesamte Prüfung erneut ablegen.
1 Die Gebühren nach den Artikeln 39–42 GebV-FMG müssen spätestens acht Tage vor der Prüfung auf dem Konto des BAKOM gutgeschrieben sein.
2 Wer der Prüfung fernbleibt, muss die Grundgebühr bezahlen, wenn sie oder er sich nicht mindestens acht Tage vor der Prüfung schriftlich abgemeldet hat.
3 Wer von der Prüfung ausgeschlossen wird oder diese vorzeitig verlässt, hat keinen Anspruch auf Rückerstattung.
Die Verordnung des BAKOM vom 9. März 20078 über Frequenzmanagement und Funkkonzessionen wird aufgehoben.
Diese Verordnung tritt am 1. Januar 2021 in Kraft.
(Art. 1 Abs. 1)
Fassung 6 vom 6. November 2023
(Art. 4)
Verwendungszweck | Frequenzbereich | RIR |
HF-COM | 2 – 30 MHz | RIR0101-05 |
VHF-COM | 118 – 137 MHz | RIR0101-01/02/03/04 |
VHF-NAV °°VOR °°ILS LOC °°GP °°MARKER | 108 – 118 MHz 108 – 112 MHz 329 – 335 MHz 74,8 – 75,2 MHz | RIR0102-02/04 RIR0102-06 |
SAT NAV (GPS) | According to provider | |
ADF | 300 – 527 kHz | RIR0102-01 |
DME Interrogator | 960 – 1215 MHz | RIR0102-03 |
ATC Transponder | 1030 / 1090 MHz | RIR0103-05 |
Weather Radar | 9300 – 9500 MHz | RIR0102-08 |
Radio Altimeter | 4200 – 4400 MHz | RIR0102-09 |
Emergency Locator Transmitter | 406 / 121.5 / 243.0 MHz | RIR0104-01 |
Satcom | According to provider | Various |
TCAS | 1030 / 1090 MHz | RIR0103-05 |
(Art. 5)
Verwendungszweck | Frequenzbereich | RIR |
TX/RX MF/HF (DSC) | 1605 – 3800 kHz 4000 – 27500 kHz | RIR0601-02 |
Inmarsat-C | 1626.5 - 1645.5 MHz | RIR0601-06 |
Satcom | According to provider | Various |
TX/RX VHF (DSC) | 156-174 MHz | RIR0601-01 |
TX/RX VHF (ATIS) | 156-174 MHz | RIR0603-10 |
SART | 9.2 - 9.5 GHz | RIR0604-04 RIR0604-03 |
EPIRB | 406 / 121.5 MHz | RIR0601-16 RIR0601-20 |
RX Navtex | 518 / 490 kHz | |
Radar | 9410 +/- 30 MHz | RIR0604-01 |
Radar | 3050 +/- 30 MHz | RIR0604-05 |
AIS | 156.025 - 162.025 MHz | RIR0603-01 |
(Art. 6)
Frequenzbereich | | | Status für terrestrische Verbindungen | Status für Verbindungen über Amateurfunk-Satelliten | Maximale Senderleistunga |
---|
135,700 | – | 137,800 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 1 W ERPe |
472,000 | – | 479,000 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 5 W EIRPf |
1810,000 | – | 1850,000 kHz | primär | nicht zulässig | 1000 W |
1850,000 | – | 2000,000 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 1000 W |
3500,000 | – | 3800,000 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 1000 W |
5351,500 | – | 5366,500 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 15 W EIRPf |
7000,000 | – | 7200,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
10100,000 | – | 10150,000 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 1000 W |
14000,000 | – | 14250,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
14250,000 | – | 14350,000 kHz | primär | nicht zulässig | 1000 W |
18068,000 | – | 18168,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
21000,000 | – | 21450,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
24890,000 | – | 24990,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
28000,000 | – | 29700,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
50,000 | – | 52,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
70,000 | – | 70,0375 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 25 W ERP e |
70,1125 | – | 70,500 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 25 W ERP e |
144,000 | – | 146,000 MHz | primär | primär | 1000 W |
430,000 | – | 435,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 1000 W |
435,000 | – | 438,000 MHz | primär | sekundärb | 1000 W |
438,000 | – | 440,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 1000 W |
1240,000 | – | 1260,000 MHz | sekundärc | nicht zulässig | 1000 W |
1260,000 | – | 1270,000 MHz | sekundärb | sekundärb, d | 1000 W |
1270,000 | – | 1300,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 1000 W |
2300,000 | – | 2308,000 MHz | sekundärc | nicht zulässig | 100 W |
2308,000 | – | 2312,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 100 W |
2312,000 | – | 2400,000 MHz | sekundärc | nicht zulässig | 100 W |
2400,000 | – | 2450,000 MHz | sekundärc | sekundärc | 100 W |
5650,000 | – | 5670,000 MHz | sekundärc | sekundärc, d | 100 W |
5670,000 | – | 5725,000 MHz | sekundärc | nicht zulässig | 100 W |
5725,000 | – | 5850,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 100 W |
10000,000 | – | 10450,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 100 W |
10450,000 | – | 10500,000 MHz | sekundärb | sekundär | 100 W |
24000,000 | – | 24050,000 MHz | primär | primär | 10 W |
24050,000 | – | 24250,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 10 W |
47,000 | – | 47,200 GHz | primär | primär | 10 W |
76,000 | – | 77,500 GHz | sekundärb | sekundärb | 10 W |
77,500 | – | 78,000 GHz | primär | primär | 10 W |
78,000 | – | 81,500 GHz | sekundärb | sekundärb | 10 W |
122,250 | – | 123,000 GHz | sekundärb | nicht zulässig | 10 W |
134,000 | – | 136,000 GHz | primär | primär | 10 W |
136,000 | – | 141,000 GHz | sekundärb | sekundärb | 10 W |
241,000 | – | 248,000 GHz | sekundärb | sekundärb | 10 W |
248,000 | – | 250,000 GHz | primär | primär | 10 W |
Frequenzbereich | | | Status für terrestrische Verbindungen | Status für Verbindungen über Amateurfunk-Satelliten | Maximale Senderleistunga |
144,000 | – | 146,000 MHz | primär | primär | 50 W |
430,000 | – | 435,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 50 W |
435,000 | – | 438,000 MHz | primär | sekundärb | 50 W |
438,000 | – | 440,000 MHz | sekundärb | nicht zulässig | 50 W |
1810,000 | – | 1850,000 kHz | primär | nicht zulässig | 100 W |
1850,000 | – | 2000,000 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 100 W |
3500,000 | – | 3800,000 kHz | sekundärb | nicht zulässig | 100 W |
21000,000 | – | 21450,000 kHz | primär | primär | 100 W |
28000,000 | – | 29700,000 kHz | primär | primär | 100 W |
| | | | | |
- a
- Die Spitzenleistung beim Senderausgang ist die Durchschnittsleistung, die ein Sender während einer Periode der Hochfrequenzschwingung bei der höchsten Spitze der Modulationshüllkurve maximal abgeben darf (PEP).
- b
- Frequenzbereich, der auch anderen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung steht, die bei der Nutzung Vorrang haben.
- c
- Frequenzbereich, der nur nach erfolgter Meldung beim BAKOM nach Art. 33 Abs. 1 Bst. d VNF benutzt werden darf.
- d
- Nur für Verbindungen von der Erde zum Satelliten.
- e
- Effective Radiated Power.
f Effective Isotropically Radiated Power. |
(Art. 12)
| Fähigkeitszeugnis | Ausgabe der Prüfungsvorschriften |
---|
1 | Beschränkt gültiges Betriebszeugnis für die Sportschifffahrt (Short Range Certificate) | 3 |
2 | Allgemeines Betriebszeugnis für die Sportschifffahrt (Long Range Certificate) | 4 |
3 | UKW-Sprechfunkausweis für den Binnenschifffahrtsfunk | 3 |
4 | Fähigkeitszeugnis für den Amateurfunk und Einsteigerausweis für Funkamateurinnen und Funkamateure | 4 |