Art. 1
Die Vertragsstaaten verbieten den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie nach Massgabe dieses Protokolls.
0.107.2
AS 2006 5441; BBl 2005 2807
Übersetzung
Abgeschlossen in New York am 25. Mai 2000
Von der Bundesversammlung genehmigt am 24. März 20061
Ratifikationsurkunde von der Schweiz hinterlegt am 19. September 2006
In Kraft getreten für die Schweiz am 19. Oktober 2006
(Stand am 20. April 2023)
1 Art. 1 Abs. 1 des BB vom 24. März 2006 (AS 2006 5437)
Die Vertragsstaaten dieses Protokolls,
in der Erwägung, dass es zur weiteren Verwirklichung der Ziele des Übereinkommens über die Rechte des Kindes2 und zur weiteren Durchführung seiner Bestimmungen, insbesondere der Artikel 1, 11, 21 und 32–36, angebracht wäre, die Massnahmen zu erweitern, welche die Vertragsstaaten ergreifen sollen, um den Schutz des Kindes vor Verkauf von Kindern, Kinderprostitution und Kinderpornografie zu gewährleisten,
ferner in der Erwägung, dass das Übereinkommen über die Rechte des Kindes das Recht des Kindes anerkennt, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt und nicht zu einer Arbeit herangezogen zu werden, die Gefahren mit sich bringen, die Erziehung des Kindes behindern oder die Gesundheit des Kindes oder seine körperliche, geistige, seelische, sittliche oder soziale Entwicklung schädigen könnte,
ernsthaft darüber besorgt, dass der internationale Kinderhandel zum Zweck des Verkaufs von Kindern, der Kinderprostitution und der Kinderpornografie beträchtliche Ausmasse angenommen hat und im Zunehmen begriffen ist,
zutiefst besorgt über die weit verbreitete und andauernde Praxis des Sextourismus, der Kinder besonders gefährdet, weil er den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie unmittelbar fördert,
in der Erkenntnis, dass eine Reihe besonders gefährdeter Gruppen, namentlich Mädchen, in höherem Masse dem Risiko der sexuellen Ausbeutung ausgesetzt sind und dass Mädchen einen unverhältnismässig hohen Anteil der Opfer sexueller Ausbeutung ausmachen,
besorgt über die zunehmende Verfügbarkeit von Kinderpornografie über das Internet und andere neue Technologien und unter Hinweis auf die 1999 in Wien abgehaltene Internationale Konferenz zur Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet und insbesondere auf die Schlussfolgerung der Konferenz, in der sie fordert, die Herstellung, den Vertrieb, die Ausfuhr, die Übermittlung, die Einfuhr und den vorsätzlichen Besitz von Kinderpornografie sowie die Werbung dafür weltweit unter Strafe zu stellen, und unter Hinweis auf die Bedeutung einer engeren Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen den Regierungen und der Internetindustrie,
in der Überzeugung, dass die Beseitigung des Verkaufs von Kindern, der Kinderprostitution und der Kinderpornografie durch einen ganzheitlichen Ansatz erleichtert werden wird, der die begünstigenden Umstände wie Unterentwicklung, Armut, wirtschaftliche Ungleichheiten, ungerechte sozioökonomische Strukturen, gestörte Familienverhältnisse, fehlende Bildung, Landflucht, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, verantwortungsloses Sexualverhalten Erwachsener, schädliche traditionelle Praktiken, bewaffnete Konflikte und Kinderhandel einbezieht,
sowie in der Überzeugung, dass Anstrengungen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit unternommen werden müssen, um die Nachfrage, die zum Verkauf von Kindern, zur Kinderprostitution und zur Kinderpornografie führt, zu verringern, und ferner in der Überzeugung, dass es wichtig ist, die weltweite Partnerschaft zwischen allen Handelnden zu fördern und die Rechtsdurchsetzung auf nationaler Ebene zu verbessern,
unter Hinweis auf die internationalen Übereinkünfte betreffend den Schutz von Kindern, einschliesslich des Haager Übereinkommens über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption3, des Haager Übereinkommens über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung4, des Haager Übereinkommens über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung, Vollstreckung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der elterlichen Verantwortung und der Massnahmen zum Schutz von Kindern5 sowie des Übereinkommens Nr. 182 der Internationalen Arbeitsorganisation über das Verbot und unverzügliche Massnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit6,
ermutigt durch die überwältigende Unterstützung für das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, in der die allgemeine Entschlossenheit zum Ausdruck kommt, auf die Förderung und den Schutz der Rechte des Kindes hinzuwirken,
in der Erkenntnis, wie wichtig es ist, die Bestimmungen des Aktionsprogramms zur Verhütung von Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornografie sowie der Erklärung und des Aktionsplans des vom 27. bis 31. August 1996 in Stockholm abgehaltenen Weltkongresses gegen die gewerbsmässige sexuelle Ausbeutung von Kindern sowie anderer einschlägiger Beschlüsse und Empfehlungen zuständiger internationaler Organe durchzuführen,
unter gebührender Beachtung der Bedeutung der Traditionen und kulturellen Werte jedes Volkes für den Schutz und die harmonische Entwicklung des Kindes,
haben Folgendes vereinbart:
Die Vertragsstaaten verbieten den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie nach Massgabe dieses Protokolls.
Im Sinne dieses Protokolls bedeutet:
1. Jeder Vertragsstaat stellt sicher, dass mindestens die folgenden Handlungen und Tätigkeiten in vollem Umfang von seinem Strafrecht erfasst werden, gleichviel ob diese Straftaten im Inland oder grenzüberschreitend von einem Einzelnen oder auf organisierte Weise begangen werden:
2. Vorbehaltlich der innerstaatlichen Rechtsvorschriften eines Vertragsstaats gilt dies auch für den Versuch, eine dieser Handlungen zu begehen, sowie für die Mittäterschaft oder Teilnahme an einer dieser Handlungen.
3. Jeder Vertragsstaat bedroht diese Straftaten mit angemessenen Strafen, die der Schwere der Taten Rechnung tragen.
4. Vorbehaltlich seiner innerstaatlichen Rechtsvorschriften trifft jeder Vertragsstaat gegebenenfalls Massnahmen, um die Verantwortlichkeit juristischer Personen für die Straftaten nach Absatz 1 zu begründen. Vorbehaltlich der Rechtsgrundsätze des Vertragsstaats kann diese Verantwortlichkeit juristischer Personen straf-, zivil- oder verwaltungsrechtlicher Natur sein.
5. Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten rechtlichen Massnahmen und Verwaltungsmassnahmen um sicherzustellen, dass alle an der Adoption eines Kindes beteiligten Personen im Einklang mit den anwendbaren internationalen Übereinkünften handeln.
1. Jeder Vertragsstaat trifft die notwendigen Massnahmen, um seine Gerichtsbarkeit über die in Artikel 3 Absatz 1 bezeichneten Straftaten zu begründen, wenn die Straftaten in seinem Hoheitsgebiet oder an Bord eines in diesem Staat eingetragenen Schiffes oder Luftfahrzeugs begangen worden sind.
2. Jeder Vertragsstaat kann die notwendigen Massnahmen treffen, um seine Gerichtsbarkeit über die in Artikel 3 Absatz 1 bezeichneten Straftaten in den folgenden Fällen zu begründen:
3. Jeder Vertragsstaat trifft ferner die notwendigen Massnahmen, um seine Gerichtsbarkeit über die genannten Straftaten zu begründen, wenn der Verdächtige sich in seinem Hoheitsgebiet befindet und er ihn nicht an einen anderen Vertragsstaat ausliefert, weil die Straftat von einem seiner Staatsangehörigen begangen worden ist.
4. Dieses Protokoll schliesst die Ausübung einer Strafgerichtsbarkeit nach innerstaatlichem Recht nicht aus.
1. Die in Artikel 3 Absatz 1 bezeichneten Straftaten gelten als in jeden zwischen den Vertragsstaaten bestehenden Auslieferungsvertrag einbezogene auslieferungsfähige Straftaten und werden als auslieferungsfähige Straftaten in jeden später zwischen ihnen geschlossenen Auslieferungsvertrag im Einklang mit den in diesen Verträgen niedergelegten Bedingungen aufgenommen.
2. Erhält ein Vertragsstaat, der die Auslieferung vom Bestehen eines Vertrags abhängig macht, ein Auslieferungsersuchen von einem anderen Vertragsstaat, mit dem er keinen Auslieferungsvertrag hat, so kann er dieses Protokoll als Rechtsgrundlage für die Auslieferung in Bezug auf diese Straftaten ansehen. Die Auslieferung unterliegt den im Recht des ersuchten Staates vorgesehenen Bedingungen.
3. Vertragsstaaten, welche die Auslieferung nicht vom Bestehen eines Vertrags abhängig machen, erkennen unter sich diese Straftaten als auslieferungsfähige Straftaten an, vorbehaltlich der im Recht des ersuchten Staates vorgesehenen Bedingungen.
4. Diese Straftaten werden für die Zwecke der Auslieferung zwischen Vertragsstaaten so behandelt, als seien sie nicht nur an dem Ort, an dem sie sich ereignet haben, sondern auch in den Hoheitsgebieten der Staaten begangen worden, die in Übereinstimmung mit Artikel 4 ihre Gerichtsbarkeit zu begründen haben.
5. Wird in Bezug auf eine in Artikel 3 Absatz 1 beschriebene Straftat ein Auslieferungsersuchen gestellt und liefert der ersuchte Vertragsstaat den Täter wegen seiner Staatsangehörigkeit nicht aus oder will ihn deswegen nicht ausliefern, so trifft dieser Staat geeignete Massnahmen, um den Fall seinen zuständigen Behörden zum Zweck der Strafverfolgung zu unterbreiten.
1. Die Vertragsstaaten gewähren einander grösstmögliche Hilfe im Zusammenhang mit Ermittlungen oder mit Straf- oder Auslieferungsverfahren, welche die in Artikel 3 Absatz 1 genannten Straftaten zum Gegenstand haben, einschliesslich der Hilfe bei der Beschaffung der ihnen zur Verfügung stehenden und für das Verfahren notwendigen Beweismittel.
2. Die Vertragsstaaten erfüllen ihre Verpflichtungen nach Absatz 1 im Einklang mit den gegebenenfalls zwischen ihnen bestehenden Verträgen oder sonstigen Vereinbarungen über Rechtshilfe. Bestehen solche Verträge oder Vereinbarungen nicht, so leisten die Vertragsstaaten einander Hilfe nach ihrem innerstaatlichen Recht.
Vorbehaltlich ihrer innerstaatlichen Rechtsvorschriften werden die Vertragsstaaten:
7 Für Deutschland und Österreich gilt folgende Übersetzung:
1. Die Vertragsstaaten treffen geeignete Massnahmen, um die Rechte und das Wohl von Kindern, die Opfer von nach diesem Protokoll verbotenen Praktiken wurden, in allen Abschnitten des Strafverfahrens zu schützen, indem sie insbesondere:
2. Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass Ungewissheit in Bezug auf das tatsächliche Alter des Opfers die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen, einschliesslich Ermittlungen zur Feststellung des Alters des Opfers, nicht verhindert.
3. Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass in Strafverfahren mit Beteiligung von Kindern, die Opfer der in diesem Protokoll genannten Straftaten geworden sind, das Wohl des Kindes ein vorrangig zu berücksichtigender Gesichtspunkt ist.
4. Die Vertragsstaaten treffen Massnahmen, um eine geeignete, insbesondere juristische und psychologische Ausbildung der Personen sicherzustellen, die mit Opfern von nach diesem Protokoll verbotenen Straftaten arbeiten.
5. Die Vertragsstaaten treffen gegebenenfalls Massnahmen, um die Sicherheit und Unversehrtheit der Personen und/oder Organisationen zu gewährleisten, die an der Verhütung solcher Straftaten und/oder am Schutz und an der Rehabilitation ihrer Opfer beteiligt sind.
6. Dieser Artikel ist nicht so auszulegen, als beeinträchtige er das Recht des Beschuldigten auf ein faires und unparteiisches Verfahren oder als sei er mit diesem Recht unvereinbar.
1. Die Vertragsstaaten werden Gesetze, Verwaltungsmassnahmen sowie sozialpolitische Leitlinien und Programme zur Verhütung der in diesem Protokoll bezeichneten Straftaten beschliessen oder verstärken, durchführen und bekannt machen. Besondere Beachtung ist dem Schutz von Kindern zu schenken, die durch diese Praktiken besonders gefährdet sind.
2. Die Vertragsstaaten fördern durch Informationstätigkeit mit allen geeigneten Mitteln sowie durch Aufklärung und Schulung das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit, einschliesslich der Kinder, in Bezug auf vorbeugende Massnahmen und schädliche Folgen der in diesem Protokoll bezeichneten Straftaten. Bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen nach diesem Artikel fördern die Vertragsstaaten die Mitwirkung der Gemeinschaft und insbesondere der Kinder und kindlichen Opfer an solchen Informations-, Aufklärungs- und Schulungsprogrammen, einschliesslich auf internationaler Ebene.
3. Die Vertragsstaaten treffen alle durchführbaren Massnahmen, um jede geeignete Hilfe für die Opfer solcher Straftaten sicherzustellen, einschliesslich ihrer vollständigen sozialen Wiedereingliederung und ihrer vollständigen körperlichen und psychischen Genesung.
4. Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass alle kindlichen Opfer der in diesem Protokoll bezeichneten Straftaten Zugang zu Verfahren haben, die ihnen ermöglichen, ohne Diskriminierung von den gesetzlich Verantwortlichen Schadensersatz zu verlangen.
5. Die Vertragsstaaten treffen geeignete Massnahmen, um die Herstellung und Verbreitung von Material, mit dem für die in diesem Protokoll bezeichneten Straftaten geworben wird, wirksam zu verbieten.
1. Die Vertragsstaaten unternehmen alle notwendigen Schritte zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, indem sie mehrseitige, regionale und zweiseitige Vereinbarungen schliessen, um den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution, die Kinderpornografie und den Kindersextourismus zu verhüten und die für diese Handlungen Verantwortlichen aufzuspüren, gegen sie zu ermitteln, sie strafrechtlich zu verfolgen und zu bestrafen. Die Vertragsstaaten fördern ferner die internationale Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen ihren Behörden, den nationalen und internationalen nichtstaatlichen Organisationen sowie den internationalen Organisationen.
2. Die Vertragsstaaten fördern die internationale Zusammenarbeit zur Unterstützung kindlicher Opfer bei ihrer körperlichen und psychischen Genesung sowie ihrer sozialen Wiedereingliederung und Rückführung in die Heimat.
3. Die Vertragsstaaten fördern die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, um die tieferen Ursachen, wie Armut und Unterentwicklung, zu beseitigen, die zu der Gefährdung von Kindern durch den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und den Kindersextourismus beitragen.
4. Die Vertragsstaaten, die dazu in der Lage sind, stellen im Rahmen bestehender mehrseitiger, regionaler, zweiseitiger oder anderer Programme finanzielle, technische oder andere Hilfe zur Verfügung.
Dieses Protokoll lässt zur Verwirklichung der Rechte des Kindes besser geeignete Bestimmungen unberührt, die enthalten sind:
1. Jeder Vertragsstaat legt dem Ausschuss für die Rechte des Kindes innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten des Protokolls für den betreffenden Vertragsstaat einen Bericht mit umfassenden Angaben über die Massnahmen vor, die er zur Durchführung des Protokolls getroffen hat.
2. Nach Vorlegen des umfassenden Berichts nimmt jeder Vertragsstaat in die Berichte, die er dem Ausschuss für die Rechte des Kindes nach Artikel 44 des Übereinkommens vorlegt, alle weiteren Angaben in Bezug auf die Durchführung des Protokolls auf. Die anderen Vertragsstaaten des Protokolls legen alle fünf Jahre einen Bericht vor.
3. Der Ausschuss für die Rechte des Kindes kann die Vertragsstaaten um weitere Angaben über die Durchführung des Protokolls ersuchen.
1. Dieses Protokoll liegt für alle Staaten, die Vertragsparteien des Übereinkommens sind oder es unterzeichnet haben, zur Unterzeichnung auf.
2. Dieses Protokoll bedarf der Ratifikation und steht allen Staaten, die Vertragsparteien des Übereinkommens sind oder es unterzeichnet haben, zum Beitritt offen. Die Ratifikations- oder Beitrittsurkunden werden beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegt.
1. Dieses Protokoll tritt drei Monate nach Hinterlegung der zehnten Ratifikations- oder Beitrittsurkunde in Kraft.
2. Für jeden Staat, der dieses Protokoll nach seinem Inkrafttreten ratifiziert oder ihm beitritt, tritt es einen Monat nach Hinterlegung seiner eigenen Ratifikations- oder Beitrittsurkunde in Kraft.
1. Jeder Vertragsstaat kann dieses Protokoll jederzeit durch eine an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gerichtete schriftliche Notifikation kündigen; der Generalsekretär unterrichtet sodann die übrigen Vertragsstaaten des Übereinkommens und alle Staaten, die das Übereinkommen unterzeichnet haben. Die Kündigung wird ein Jahr nach Eingang der Notifikation beim Generalsekretär wirksam.
2. Die Kündigung enthebt den Vertragsstaat in Bezug auf Straftaten, die sich vor dem Wirksamwerden der Kündigung ereignet haben, nicht seiner Verpflichtungen aus diesem Protokoll. Die Kündigung berührt auch nicht die weitere Prüfung einer Angelegenheit, mit welcher der Ausschuss bereits vor dem Wirksamwerden der Kündigung befasst war.
1. Jeder Vertragsstaat kann eine Änderung vorschlagen und sie beim Generalsekretär der Vereinten Nationen einreichen. Der Generalsekretär übermittelt sodann den Änderungsvorschlag den Vertragsstaaten mit der Aufforderung, ihm mitzuteilen, ob sie eine Konferenz der Vertragsstaaten zur Beratung und Abstimmung über den Vorschlag befürworten. Befürwortet innerhalb von vier Monaten nach dem Datum der Übermittlung wenigstens ein Drittel der Vertragsstaaten eine solche Konferenz, so beruft der Generalsekretär die Konferenz unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ein. Jede Änderung, die von der Mehrheit der auf der Konferenz anwesenden und abstimmenden Vertragsstaaten angenommen wird, wird der Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Billigung vorgelegt.
2. Eine nach Absatz 1 angenommene Änderung tritt in Kraft, wenn sie von der Generalversammlung gebilligt und von einer Zweidrittelmehrheit der Vertragsstaaten angenommen worden ist.
3. Tritt eine Änderung in Kraft, so ist sie für die Vertragsstaaten, die sie angenommen haben, verbindlich, während für die anderen Vertragsstaaten weiterhin die Bestimmungen dieses Protokolls und alle früher von ihnen angenommenen Änderungen gelten.
1. Dieses Protokoll, dessen englischer, arabischer, chinesischer, spanischer, französischer und russischer Wortlaut gleichermassen verbindlich ist, wird im Archiv der Vereinten Nationen hinterlegt.
2. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen übermittelt allen Vertragsstaaten des Übereinkommens und allen Staaten, die das Übereinkommen unterzeichnet haben, beglaubigte Abschriften dieses Protokolls.
(Es folgen die Unterschriften)
8 AS 2006 5441; 2007 1325; 2008 615; 2009 57, 7099; 2011 511; 2012 1487, 6033; 2014 289; 2016 1183; 2018 1779; 2020 4831; 2023 200. Eine aktualisierte Fassung des Geltungsbereichs ist auf der Publikationsplattform des Bundesrechts «Fedlex» unter folgender Adresse veröffentlicht https://www.fedlex.admin.ch/de/treaty.
Vertragsstaaten | Ratifikation Beitritt (B) Nachfolgeerklärung (N) | Inkrafttreten | ||
---|---|---|---|---|
Afghanistan | 19. September | 2002 B | 19. Oktober | 2002 |
Albanien | 5. Februar | 2008 B | 5. März | 2008 |
Ägypten | 12. Juli | 2002 B | 12. August | 2002 |
Algerien | 27. Dezember | 2006 B | 27. Januar | 2007 |
Andorra | 30. April | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Angola | 24. März | 2005 B | 24. April | 2005 |
Antigua und Barbuda | 30. April | 2002 | 30. Mai | 2002 |
Äquatorialguinea | 7. Februar | 2003 B | 7. März | 2003 |
Argentinien* | 25. September | 2003 | 25. Oktober | 2003 |
Armenien | 30. Juni | 2005 | 30. Juli | 2005 |
Aserbaidschan | 3. Juli | 2002 | 3. August | 2002 |
Äthiopien | 25. März | 2014 B | 25. April | 2014 |
Australien | 8. Januar | 2007 | 8. Februar | 2007 |
Bahamas | 28. September | 2015 B | 28. Oktober | 2015 |
Bahrain | 21. September | 2004 B | 21. Oktober | 2004 |
Bangladesch | 6. September | 2000 | 18. Januar | 2002 |
Belarus | 23. Januar | 2002 B | 23. Februar | 2002 |
Belgien* a | 17. März | 2006 | 17. April | 2006 |
Belize | 1. Dezember | 2003 | 1. Januar | 2004 |
Benin | 31. Januar | 2005 | 28. Februar | 2005 |
Bhutan | 26. Oktober | 2009 | 26. November | 2009 |
Bolivien | 3. Juni | 2003 | 3. Juli | 2003 |
Bosnien und Herzegowina | 4. September | 2002 | 4. Oktober | 2002 |
Botsuana | 24. September | 2003 B | 24. Oktober | 2003 |
Brasilien | 27. Januar | 2004 | 27. Februar | 2004 |
Brunei | 21. November | 2006 B | 21. Dezember | 2006 |
Bulgarien | 12. Februar | 2002 | 12. März | 2002 |
Burkina Faso | 31. März | 2006 | 30. April | 2006 |
Burundi | 6. November | 2007 B | 6. Dezember | 2007 |
Chile | 6. Februar | 2003 | 6. März | 2003 |
China b | 3. Dezember | 2002 | 3. Januar | 2003 |
| 3. Dezember | 2002 | 3. Januar | 2003 |
Costa Rica | 9. April | 2002 | 9. Mai | 2002 |
Côte d’Ivoire | 19. September | 2011 B | 19. Oktober | 2011 |
Dänemark* c | 24. Juli | 2003 | 24. August | 2003 |
Deutschland** | 15. Juli | 2009 | 15. August | 2009 |
Dominica | 20. September | 2002 B | 20. Oktober | 2002 |
Dominikanische Republik | 6. Dezember | 2006 B | 6. Januar | 2007 |
Dschibuti | 27. April | 2011 | 27. Mai | 2011 |
Ecuador | 30. Januar | 2004 | 29. Februar | 2004 |
El Salvador* | 17. Mai | 2004 | 17. Juni | 2004 |
Eritrea | 16. Februar | 2005 B | 16. März | 2005 |
Estland | 3. August | 2004 | 3. September | 2004 |
Eswatini | 24. September | 2012 B | 24. Oktober | 2012 |
Fidschi | 9. März | 2021 | 9. April | 2021 |
Finnland | 1. Juni | 2012 | 1. Juli | 2012 |
Frankreich** | 5. Februar | 2003 | 5. März | 2003 |
Gabun | 1. Oktober | 2007 | 1. November | 2007 |
Gambia | 8. April | 2010 | 8. Mai | 2010 |
Georgien | 28. Juni | 2005 B | 28. Juli | 2005 |
Grenada | 6. Februar | 2012 B | 6. März | 2012 |
Griechenland | 22. Februar | 2008 | 22. März | 2008 |
Guatemala | 9. Mai | 2002 | 9. Juni | 2002 |
Guinea | 16. November | 2011 B | 16. Dezember | 2011 |
Guinea-Bissau | 1. November | 2010 | 1. Dezember | 2010 |
Guyana | 30. Juli | 2010 B | 30. August | 2010 |
Haiti | 9. September | 2014 | 9. Oktober | 2014 |
Heiliger Stuhl | 24. Oktober | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Honduras | 8. Mai | 2002 B | 8. Juni | 2002 |
Indien | 16. August | 2005 | 16. September | 2005 |
Indonesien | 24. September | 2012 | 24. Oktober | 2012 |
Irak | 24. Juni | 2008 B | 24. Juli | 2008 |
Iran | 26. September | 2007 B | 26. Oktober | 2007 |
Island | 9. Juli | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Israel* | 23. Juli | 2008 | 23. August | 2008 |
Italien | 9. Mai | 2002 | 9. Juni | 2002 |
Jamaika | 26. August | 2011 | 26. September | 2011 |
Japan | 24. Januar | 2005 | 24. Februar | 2005 |
Jemen | 15. Dezember | 2004 B | 15. Januar | 2005 |
Jordanien | 4. Dezember | 2006 | 4. Januar | 2007 |
Kambodscha | 30. Mai | 2002 | 30. Juni | 2002 |
Kanada | 14. September | 2005 | 14. Oktober | 2005 |
Kap Verde | 10. Mai | 2002 B | 10. Juni | 2002 |
Kasachstan | 24. August | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Katar | 14. Dezember | 2001 B | 18. Januar | 2002 |
Kirgisistan | 12. Februar | 2003 B | 12. März | 2003 |
Kiribati | 16. September | 2015 B | 16. Oktober | 2015 |
Kolumbien* | 11. November | 2003 | 11. Dezember | 2003 |
Komoren | 23. Februar | 2007 B | 23. März | 2007 |
Kongo (Brazzaville) | 27. Oktober | 2009 B | 27. November | 2009 |
Kongo (Kinshasa) | 11. November | 2001 B | 18. Januar | 2002 |
Korea (Nord-) | 10. November | 2014 | 10. Dezember | 2014 |
Korea (Süd-)* | 24. September | 2004 | 24. Oktober | 2004 |
Kroatien | 13. Mai | 2002 | 13. Juni | 2002 |
Kuba | 25. September | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Kuwait* | 26. August | 2004 B | 26. September | 2004 |
Laos* | 20. September | 2006 | 20. Oktober | 2006 |
Lesotho | 24. September | 2003 | 24. Oktober | 2003 |
Lettland | 22. Februar | 2006 | 22. März | 2006 |
Libanon | 8. November | 2004 | 8. Dezember | 2004 |
Libyen | 18. Juni | 2004 B | 18. Juli | 2004 |
Liechtenstein | 30. Januar | 2013 | 28. Februar | 2013 |
Litauen | 5. August | 2004 B | 5. September | 2004 |
Luxemburg | 2. September | 2011 | 2. Oktober | 2011 |
Madagaskar | 22. September | 2004 | 22. Oktober | 2004 |
Malawi | 7. Oktober | 2009 | 7. November | 2009 |
Malaysia* | 12. April | 2012 B | 12. Mai | 2012 |
Malediven | 10. Mai | 2002 | 10. Juni | 2002 |
Mali | 16. Mai | 2002 B | 16. Juni | 2002 |
Malta | 28. September | 2010 | 28. Oktober | 2010 |
Marokko | 2. Oktober | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Marshallinseln | 29. Januar | 2019 B | 28. Februar | 2019 |
Mauretanien | 23. April | 2007 B | 23. Mai | 2007 |
Mauritius | 14. Juni | 2011 | 14. Juli | 2011 |
Mexiko | 15. März | 2002 | 15. April | 2002 |
Mikronesien | 23. April | 2012 | 23. Mai | 2012 |
Moldau* | 12. April | 2007 | 12. Mai | 2007 |
Monaco | 24. September | 2008 | 24. Oktober | 2008 |
Mongolei | 27. Juni | 2003 | 27. Juli | 2003 |
Montenegro | 23. Oktober | 2006 N | 3. Juni | 2006 |
Mosambik | 6. März | 2003 B | 6. April | 2003 |
Myanmar | 16. Januar | 2012 B | 16. Februar | 2012 |
Namibia | 16. April | 2002 | 16. Mai | 2002 |
Nepal | 20. Januar | 2006 | 20. Februar | 2006 |
Neuseeland d | 20. September | 2011 | 20. Oktober | 2011 |
Nicaragua | 2. Dezember | 2004 B | 2. Januar | 2005 |
Niederlande e | 23. August | 2005 | 23. September | 2005 |
Aruba | 17. Oktober | 2006 | 17. Oktober | 2006 |
Curaçao | 20. September | 2022 | 20. September | 2022 |
Karibische Gebiete (Bonaire, | 10. Oktober | 2010 | 10. Oktober | 2010 |
Niger | 26. Oktober | 2004 | 26. November | 2004 |
Nigeria | 27. September | 2010 | 27. Oktober | 2010 |
Nordmazedonien | 17. Oktober | 2003 | 17. November | 2003 |
Norwegen** | 2. Oktober | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Oman* | 17. September | 2004 B | 17. Oktober | 2004 |
Österreich** | 6. Mai | 2004 | 6. Juni | 2004 |
Pakistan | 5. Juli | 2011 | 5. August | 2011 |
Palästina | 29. Dezember | 2017 B | 29. Januar | 2018 |
Panama | 9. Februar | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Paraguay | 18. August | 2003 | 18. September | 2003 |
Peru | 8. Mai | 2002 | 8. Juni | 2002 |
Philippinen | 28. Mai | 2002 | 28. Juni | 2002 |
Polen | 4. Februar | 2005 | 4. März | 2005 |
Portugal | 16. Mai | 2003 | 16. Juni | 2003 |
Ruanda | 14. März | 2002 B | 14. April | 2002 |
Rumänien | 18. Oktober | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Russland | 24. September | 2013 | 24. Oktober | 2013 |
Salomoninseln | 5. Mai | 2022 | 5. Juni | 2022 |
Samoa | 29. April | 2016 B | 29. Mai | 2016 |
San Marino | 26. September | 2011 | 26. Oktober | 2011 |
Saudi-Arabien | 18. August | 2010 B | 18. September | 2010 |
Schweden* ** | 19. Januar | 2007 | 19. Februar | 2007 |
Schweiz | 19. September | 2006 | 19. Oktober | 2006 |
Senegal | 5. November | 2003 | 5. Dezember | 2003 |
Serbien | 10. Oktober | 2002 | 10. November | 2002 |
Seychellen | 11. Dezember | 2012 | 11. Januar | 2013 |
Sierra Leone | 17. September | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Simbabwe | 14. Februar | 2012 B | 14. März | 2012 |
Slowakei | 25. Juni | 2004 | 25. Juli | 2004 |
Slowenien | 23. September | 2004 | 23. Oktober | 2004 |
Spanien** | 18. Dezember | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Sri Lanka | 22. September | 2006 | 22. Oktober | 2006 |
St. Lucia | 8. Oktober | 2013 | 8. November | 2013 |
St. Vincent und die Grenadinen | 15. September | 2005 B | 15. Oktober | 2005 |
Südafrika | 30. Juni | 2003 B | 30. Juli | 2003 |
Sudan | 2. November | 2004 B | 2. Dezember | 2004 |
Südsudan | 27. September | 2018 B | 27. Oktober | 2018 |
Suriname | 18. Mai | 2012 | 18. Juni | 2012 |
Syrien* | 15. Mai | 2003 B | 15. Juni | 2003 |
Tadschikistan | 5. August | 2002 B | 5. September | 2002 |
Tansania | 24. April | 2003 B | 24. Mai | 2003 |
Thailand | 11. Januar | 2006 B | 11. Februar | 2006 |
Timor-Leste | 16. April | 2003 B | 16. Mai | 2003 |
Togo | 2. Juli | 2004 | 2. August | 2004 |
Tschad | 28. August | 2002 | 28. September | 2002 |
Tschechische Republik** | 26. August | 2013 | 26. September | 2013 |
Tunesien | 13. September | 2002 | 13. Oktober | 2002 |
Türkei* | 19. August | 2002 | 19. September | 2002 |
Turkmenistan | 28. März | 2005 B | 28. April | 2005 |
Uganda | 30. November | 2001 B | 18. Januar | 2002 |
Ukraine | 3. Juli | 2003 | 3. August | 2003 |
Ungarn** | 24. Februar | 2010 | 24. März | 2010 |
Uruguay | 3. Juli | 2003 | 3. August | 2003 |
Usbekistan | 23. Dezember | 2008 B | 23. Januar | 2009 |
Vanuatu | 17. Mai | 2007 | 17. Juni | 2007 |
Venezuela | 8. Mai | 2002 | 8. Juni | 2002 |
Vereinigte Arabische Emirate | 2. März | 2016 B | 2. April | 2016 |
Vereinigtes Königreich** | 20. Februar | 2009 | 20. März | 2009 |
Alderney | 4. November | 2020 | 4. November | 2020 |
Guernsey | 4. November | 2020 | 4. November | 2020 |
Insel Man | 14. April | 2023 | 14. April | 2023 |
Jersey | 29. April | 2014 | 29. April | 2014 |
Vereinigte Staaten* | 23. Dezember | 2002 | 23. Januar | 2003 |
Vietnam | 20. Dezember | 2001 | 18. Januar | 2002 |
Zentralafrikanische Republik | 24. Oktober | 2012 | 24. November | 2012 |
Zypern** | 6. April | 2006 | 6. Mai | 2006 |
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