131.226

Verfassung
des Kantons Graubünden

vom 18. Mai 2003/14. September 2003 (Stand am 27. September 2016)1

1 Diese Veröffentlichung basiert auf jenen der Änderungen im Rahmen der Gewährleis-tungsbotschaften im BBl. Sie kann vorübergehend von der Veröffentlichung in der kantonalen Gesetzessammlung abweichen. Der Stand bezeichnet daher das Datum des letzten im BBl veröffentlichten Gewährleistungsbeschlusses der Bundesversammlung.

Wir, das Volk des Kantons Graubünden,

im Bewusstsein unserer Verantwortung vor Gott sowie gegenüber den Mitmenschen und der Natur,

im Bestreben, Freiheit, Frieden und Menschenwürde zu schützen, Demokratie und Rechtsstaat zu gewährleisten, Wohlfahrt und soziale Gerechtigkeit zu fördern und eine gesunde Umwelt für die künftigen Generationen zu erhalten,

in der Absicht, die Dreisprachigkeit und kulturelle Vielfalt zu fördern und als Teil des geschichtlichen Erbes zu bewahren,

geben uns folgende Verfassung:

I. Allgemeine Bestimmungen und Grundsätze des staatlichen Handelns


Art. 1

Der Kanton Graubünden ist ein freiheitlicher, demokratischer und sozialer Rechtsstaat.

Art. 2

1 Der Kanton Graubünden ist ein eigenständiger Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

2 Er unterstützt den Bund in der Erfüllung seiner Aufgaben.

3 Er arbeitet mit den anderen Kantonen und mit dem benachbarten Ausland zusammen.

4 Er fördert die Verständigung und den Austausch zwischen den Landesteilen und den Sprachgemeinschaften der Schweiz.

Art. 3

1 Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch sind die gleichwertigen Landes- und Amtssprachen des Kantons.

2 Kanton und Gemeinden unterstützen und ergreifen die erforderlichen Massnahmen zur Erhaltung und Förderung der rätoromanischen und der italienischen Sprache. Sie fördern die Verständigung und den Austausch zwischen den Sprach­gemeinschaften.

3 Die Gemeinden bestimmen ihre Amts- und Schulsprachen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten und im Zusammenwirken mit dem Kanton. Sie achten dabei auf die herkömm­liche sprachliche Zusammensetzung und neh­men Rücksicht auf die angestammten sprachlichen Minderheiten.2

2 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

Art. 4

1 Der Aufbau des Staates und die Ausübung staatlicher Macht beruhen auf den Grundsätzen der Gewaltenteilung und Gewaltenhemmung.

2 Behörden wirken zur Erfüllung der Staatsziele im Rahmen ihrer Zuständigkeiten zusammen.

Art. 5

1 Grundlage und Schranke des staatlichen Handelns ist das Recht.

2 Staatliches Handeln muss im öffentlichen Interesse liegen und verhältnismässig sein.

3 Behörden und Private handeln nach Treu und Glauben.

Art. 6

Jede Person trägt Verantwortung für sich selbst sowie Mitverantwortung für die Gemeinschaft und für die Erhaltung der Lebensgrund­lagen.

II. Grundrechte und Sozialziele


Art. 7

Die Grundrechte und Sozialziele sind im Rahmen der Bundesverfassung3 und der für die Schweiz verbindlichen internationalen Abkommen gewährleistet.

Art. 8

Die Verfahrensgarantien und der Rechtsschutz sind im Rahmen der Bundesverfassung4 und der für die Schweiz verbindlichen internationalen Abkommen gewährleistet.

III. Politische Rechte

1. Allgemeines

Art. 9

1 Das Stimm- und Wahlrecht steht allen Schweizerbürgerinnen und ‑bürgern zu, die das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben und im Kanton wohnen.

2 Vom Stimm- und Wahlrecht ausgeschlossen sind Personen, die wegen dauernder Urteilsunfähigkeit unter umfassender Beistandschaft stehen oder durch eine vorsorgebeauftragte Person vertreten werden.5

3 Das Gesetz regelt das Stimm- und Wahlrecht der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in kantonalen Angelegenheiten.

4 Die Gemeinden können nach Massgabe des kommunalen Rechts Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern beziehungsweise Ausländerinnen und Ausländern das Stimmrecht sowie das aktive und passive Wahlrecht in Gemeindeangelegenheiten erteilen.

5 Angenommen in der Volksabstimmung vom 11. März 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013. Gewährleistungsbeschluss vom 11. März 2013 (BBl 2013 2619 Art. 1 Ziff. 4, 2012 195).

Art. 10

1 Das allgemeine, gleiche, freie, direkte und geheime Wahl- und Stimmrecht ist gewährleistet. Vorbehalten bleiben offene Abstimmungen in Gemeindeversammlungen.6

2 Abstimmungsvorlagen sollen einfach und verständlich sein. Eine unverfälschte Willensbildung und Willenskundgabe ist zu gewährleisten.

6 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2017. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

Art. 11

Die Stimmberechtigten wählen:

1.
die Mitglieder des Grossen Rates sowie deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter;
2.
die Mitglieder der Regierung;
3.
die bündnerischen Mitglieder des National- und des Stände­rates;
4.7
die Mitglieder der Regionalgerichte;
5. und
6.8
7.
die Mitglieder der Gemeindebehörden nach Massgabe der Gesetzgebung;
8.
weitere Behörden, Amtsträgerinnen und Amtsträger nach Massgabe der Gesetzgebung.

7 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

8 Aufgehoben durch die Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, mit Wirkung seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

2. Volksinitiative

Art. 12

1 4000 Stimmberechtigte oder ein Siebtel der Gemeinden können mit einer Initiative eine Total- oder Teilrevision der Kantonsverfassung verlangen.

2 3000 Stimmberechtigte oder ein Achtel der Gemeinden können mit einer Initiative verlangen:

1.
Erlass, Änderung oder Aufhebung eines Gesetzes oder eines gemäss Verfassung der Volksabstimmung unterliegenden Beschlusses;
2.
Einreichung einer Standesinitiative an die Bundesversammlung.
Art. 13

1 Eine Initiative kann als allgemeine Anregung oder als ausgearbeiteter Entwurf eingereicht werden.

2 Eine Initiative auf Totalrevision der Kantonsverfassung oder auf Ausarbeitung eines Beschlusses darf nur als allgemeine Anregung eingereicht werden.

Art. 14

1 Eine Initiative ist ganz oder teilweise ungültig, wenn sie:

1.
die Einheit der Form oder der Materie nicht wahrt;
2.
in offensichtlichem Widerspruch zu übergeordnetem Recht steht;
3.
undurchführbar ist;
4.
eine Rückwirkung vorsieht, die mit rechtsstaatlichen Grund­sätzen nicht vereinbar ist.

2 Sie kann teilweise für ungültig erklärt werden, falls dadurch der Wille der Initiantinnen und Initianten nicht verfälscht wird und die Vorlage ein sinnvolles Ganzes ergibt.

3 Über die Ungültigkeit entscheidet der Grosse Rat. Dieser Entscheid ist an das Verwaltungsgericht weiterziehbar.

Art. 15

1 Eine Volksinitiative und ein gestützt auf eine allgemeine Anregung ausgearbeiteter Entwurf müssen innert zwei Jahren seit Einreichung dem Volk zur Abstimmung vorgelegt oder dem fakultativen Referendum unterstellt werden. Die Frist kann durch den Grossen Rat um sechs Monate verlängert werden.

2 Der Grosse Rat kann jeder Initiative einen Gegenvorschlag gegenüberstellen.

3 Die Abstimmungen über die Initiative und den Gegenvorschlag finden gleichzeitig statt.

3. Referendum

Art. 16

Der Volksabstimmung werden unterstellt:

1.
Änderungen der Kantonsverfassung;
2.
Abschluss, Änderung oder Kündigung von interkantonalen und internationalen Verträgen mit verfassungsänderndem Inhalt;
3.
Volksinitiativen, denen der Grosse Rat nicht zustimmt oder denen er einen Gegenvorschlag gegenüberstellt;
4.
Beschlüsse des Grossen Rates über neue einmalige Ausgaben von mehr als zehn Millionen Franken und über neue jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als einer Million Franken;
5.
Beschlüsse des Grossen Rates über Grundsatzfragen gemäss Artikel 19 Absatz 1;
6.9

9 Aufgehoben in der Volksabstimmung vom 3. März 2013, mit Wirkung seit 1. Mai 2013. Gewährleistungsbeschluss vom 24. Sept. 2014 (BBl 2014 7859 Art. 1 Ziff. 6 3723).

Art. 17

1 Wenn 1500 Stimmberechtigte oder ein Zehntel der Gemeinden es verlangen, werden der Volksabstimmung unterstellt:

1.
Erlass, Änderung oder Aufhebung von Gesetzen;
2.
Abschluss, Änderung oder Kündigung von interkantonalen und internationalen Verträgen mit gesetzesänderndem Inhalt;
3.
Beschlüsse des Grossen Rates über neue einmalige Ausgaben zwischen einer Million und zehn Millionen Franken sowie über neue jährlich wiederkehrende Ausgaben zwischen 300 000 und einer Million Franken.

2 Der Grosse Rat kann Beschlüsse, die in seine abschliessende Kompetenz fallen, dem fakultativen Referendum unterstellen. Nicht referendumsfähig sind Beschlüsse über den Steuerfuss, das Budget und die Staatsrechnung sowie Justizgeschäfte und Wahlen.

3 Das Begehren um Durchführung der Volksabstimmung ist innert 90 Tagen nach der amtlichen Veröffentlichung des Beschlusses zu stellen.

Art. 18

1 Gesetze, deren In-Kraft-Treten keinen Aufschub erträgt, können sofort in Kraft gesetzt werden, sofern der Grosse Rat mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder die Dringlichkeit beschliesst.

2 Sie unterstehen dem nachträglichen fakultativen Referendum.

Art. 19

1 Der Grosse Rat kann Volksabstimmungen über Grundsatzfragen beschliessen.

2 Er kann zu einer Vorlage, die dem obligatorischen oder dem fakultativen Referendum untersteht, eine Variante vorschlagen.

3 Findet die Volksabstimmung statt, so ist neben der Hauptvorlage auch die Variante den Stimmberechtigten zu unterbreiten. Findet keine Volksabstimmung statt, so fällt die Variante dahin.

4. Politische Parteien

Art. 20

1 Die politischen Parteien wirken bei der Meinungs- und Willensbildung mit.

2 Sie können dabei vom Kanton unterstützt werden, sofern ihre Ziele und ihr Aufbau demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen entsprechen.

IV. Behörden und Gerichte

1. Allgemeines

Art. 21

1 In die kantonalen Behörden und Gerichte sowie in den Ständerat sind die Stimmberechtigten des Kantons wählbar. Das Gesetz kann vorsehen, dass die Wählbarkeitsvoraussetzung erst bei Amtsantritt erfüllt sein muss.10

2 Weitere Wählbarkeitsvoraussetzungen für die kantonalen Behörden und Gerichte sowie die Anstellungsvoraussetzungen für das Staatspersonal werden durch Gesetz geregelt.

3 Das Gesetz regelt die Einstellung im Amt und die Amtsenthebung von Mitgliedern von Behörden und Gerichten.11

10 Angenommen in der Volksabstimmung vom 26. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007. Gewährleistungsbeschluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493 Art. 1 Ziff. 8, 2007 7663).

11 Angenommen in der Volksabstimmung vom 26. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007. Gewährleistungsbeschluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493 Art. 1 Ziff. 8, 2007 7663).

Art. 22

1 Niemand darf seiner unmittelbaren Aufsichtsbehörde angehören.

2 Mitglieder der Regierung und der richterlichen Behörden sowie das voll- und hauptamtliche Personal des Kantons dürfen nicht dem Grossen Rat angehören.

3 Richterinnen und Richter dürfen nicht gleichzeitig der Regierung oder einer anderen richterlichen Behörde im Kanton angehören.

4 Mitglieder der Regierung und die vollamtlichen Mitglieder einer richterlichen Behörde dürfen nicht der Bundesversammlung oder dem Bundesgericht angehören.

5 Das Gesetz regelt weitere Fälle der Unvereinbarkeit von Ämtern und Aufgaben, den Verwandtenausschluss sowie die Ausnahmen.

Art. 23

Die Amtsdauer des Grossen Rates, der Regierung, der Gerichte sowie der Mitglieder des Ständerates beträgt vier Jahre.

Art. 24

1 Die Mitglieder des Grossen Rates und der Regierung können für ihre Äusserungen im Grossen Rat und in dessen Kommissionen rechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden.

2 Das Gesetz kann weitere Arten der Immunität vorsehen und diese auf weitere Personen ausdehnen.

Art. 25

Behörden und Gerichte informieren die Öffentlichkeit regelmässig über ihre Tätigkeit.

Art. 26

1 Der Kanton, die Regionen und Gemeinden sowie die übrigen öffentlich-rechtlichen Kör­perschaften und selbständigen Anstalten haf­ten unabhängig vom Verschulden für Schäden, welche ihre Organe und die in ihrem Dienst stehenden Personen in Ausübung dienstlicher Tätigkeiten rechtswidrig verursacht haben.12

2 Das Gesetz kann Ausnahmen sowie eine Billigkeitshaftung für Schädigungen durch rechtmässiges Handeln vorsehen.

12 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

2. Der Grosse Rat

A. Organisation

Art. 27

1 Der Grosse Rat besteht aus 120 Mitgliedern.

2 Die Wahl erfolgt nach dem Mehrheitswahlverfahren.

3 Der Kanton ist in höchstens 39 Wahlkreise eingeteilt. Das Gesetz regelt die Zugehörigkeit der Gemeinden zu den Wahlkreisen sowie die Auswirkungen von Gemeindezusammenschlüssen auf die Anzahl der Wahlkreise.13

4 Die Sitze werden entsprechend der schweizerischen Wohnbevölkerung auf die Wahlkreise verteilt.

5 Das Gesetz regelt die Stellvertretung.

13 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

Art. 28

1 Die Mitglieder des Grossen Rates beraten und stimmen ohne Instruktionen.

2 Sie müssen unter Vorbehalt des Berufsgeheimnisses ihre Interessen­bindungen offen legen.

3 Sie verfügen gegenüber der Verwaltung über die durch Gesetz bezeichneten besonderen Auskunfts- und Einsichtsrechte.

Art. 29

Die Sitzungen des Grossen Rates sind in der Regel öffentlich.

B. Aufgaben

Art. 30

Der Grosse Rat übt unter Vorbehalt der Volksrechte die oberste Gewalt aus. Er ist die gesetzgebende Behörde und die oberste Aufsichtsinstanz des Kantons.

Art. 31

1 Alle wichtigen Bestimmungen sind durch den Grossen Rat in der Form des Gesetzes zu erlassen.

2 Wichtige Bestimmungen sind insbesondere jene, für welche die Verfassung das Gesetz vorsieht, sowie solche betreffend:

1.
Zweck und Umfang von Grundrechtsbeschränkungen;
2.
Kreis der Abgabepflichtigen, Gegenstand und Bemessungsgrundlagen von Abgaben, soweit diese nicht von geringfügiger Natur sind;
3.
Zweck, Inhalt und Umfang von bedeutenden staatlichen Leistungen;
4.
Grundsätze der Aufgabenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden;
5.
Grundsätze von Organisation und Aufgaben der Behörden und Gerichte;
6.
Art und Umfang der Übertragung von hoheitlichen und anderen bedeutenden öffentlichen Aufgaben an Trägerschaften ausserhalb der kantonalen Verwaltung.

3 Die Gültigkeit der Gesetze kann befristet werden. Vor der Verlängerung sind die Gesetze auf ihre Wirksamkeit zu prüfen.


Art. 32

1 Soweit nicht die Form des Gesetzes vorgeschrieben ist, kann der Grosse Rat Verordnungen erlassen, wenn er durch Gesetz ausdrücklich dazu ermächtigt wird.

2 Er genehmigt die interkantonalen und internationalen Verträge, soweit nicht die Regierung zum alleinigen Abschluss befugt ist.

3 Der Grosse Rat ist in geeigneter Form an der Vorbereitung wichtiger interkantonaler und internationaler Verträge zu beteiligen.

Art. 33

1 Der Grosse Rat übt die Aufsicht über die Regierung sowie das Kan­tonsgericht und das Verwaltungsgericht aus.

2 Ihm obliegt die Oberaufsicht über die Verwaltung, die anderen Zweige der Rechtspflege und über andere Träger öffentlicher Auf­gaben.

Art. 34

1 Der Grosse Rat erlässt die übergeordneten politischen Ziele und Leit­sätze.

2 Er behandelt das Regierungsprogramm, den Finanzplan und weitere grundlegende politische Planungen der Regierung.

3 Er kann über die Weiterführung der Planung Beschlüsse fassen und der Regierung Aufträge erteilen.

Art. 35

1 Der Grosse Rat setzt unter Berücksichtigung des Finanzplans das Budget fest und genehmigt die Staatsrechnung. Das Gesetz kann Ausnahmen vorsehen.14

2 Er bestimmt die Höhe der Steuern nach Massgabe der Steuergesetz­gebung.

3 Er beschliesst abschliessend über neue einmalige Ausgaben bis zu einer Million Franken und über neue jährlich wiederkehrende Aus­gaben bis 300 000 Franken.

14 Angenommen in der Volksabstimmung vom 26. Sept. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005. Gewähr­leistungsbeschluss vom 6. Okt. 2005 (BBl 2005 5995 Art. 1 Ziff. 5 2891)

Art. 36

Der Grosse Rat wählt:

1.
seine Organe und Kommissionen;
2.
das Präsidium der Regierung;
3.
die Mitglieder des Kantonsgerichtes und des Verwaltungsge­richtes;
4.
weitere Amtsinhaberinnen und -inhaber nach Massgabe der Gesetzgebung.
Art. 37

Der Grosse Rat entscheidet über Begnadigungsgesuche. Das Gesetz kann den Entscheid über Begnadigungsgesuche der Regierung übertragen.

3. Die Regierung

A. Organisation

Art. 38

1 Die Regierung besteht aus fünf Mitgliedern.

2 Sie fasst und vertritt ihre Beschlüsse als Kollegialbehörde.

Art. 39

1 Die Wahl der Regierung erfolgt nach dem Mehrheitswahlverfahren.

2 Das Kantonsgebiet bildet den Wahlkreis.

3 Eine Wiederwahl ist zweimal zulässig.

Art. 40

Der Grosse Rat wählt aus der Mitte der Regierung die Präsidentin oder den Präsidenten sowie die Vizepräsidentin oder den Vizepräsidenten für eine Amtsdauer von einem Jahr.


Art. 41

1 Mitgliedern der Regierung ist jede Nebenbeschäftigung untersagt.

2 Die Vertretung des Kantons in Organen von Unternehmungen oder Organisationen, an denen der Kanton beteiligt ist oder welche er unterstützt, ist mit Zustimmung der Regierung zulässig. Das Gesetz kann weitere Ausnahmen vorsehen.

B. Aufgaben

Art. 42

1 Die Regierung plant, bestimmt und koordiniert die Ziele und Mittel staatlichen Handelns unter Vorbehalt der Befugnisse der Stimm­berechtigten und des Grossen Rates.

2 Sie erstellt regelmässig ein Regierungsprogramm.

3 Sie vollzieht die Gesetze und Verordnungen sowie die Beschlüsse des Grossen Rates.

4 Sie vertritt den Kanton nach innen und nach aussen.

Art. 43

1 Die Regierung steht der kantonalen Verwaltung vor.

2 Sie sorgt für die rechtmässige und wirksame Tätigkeit der Verwaltung und bestimmt im Rahmen des kantonalen Rechts deren Organisation.

Art. 44

1 Die Regierung bereitet die Geschäfte des Grossen Rates vor, sofern dieser sie nicht selbständig ausarbeitet.

2 Sie legt dem Grossen Rat Entwürfe für Verfassungsänderungen, Gesetze, Verordnungen und Beschlüsse vor.

3 Die Mitglieder der Regierung nehmen in beratender Funktion an den Sitzungen des Grossen Rates teil und können Anträge stellen.

Art. 45

1 Die Regierung erlässt weniger wichtige Bestimmungen in der Form der Verordnung.

2 Sie ist zuständig für das Aushandeln von interkantonalen und internationalen Verträgen; soweit sie in ihre Verordnungskompetenz fal­len, ist sie auch für deren Abschluss zuständig.

Art. 46

Die Regierung erstellt den Finanzplan und verabschiedet das Budget sowie die Staatsrechnung zuhanden des Grossen Rates.


Art. 47

Weitere Aufgaben der Regierung sind insbesondere:

1.
der Verkehr mit dem Bund und den anderen Kantonen sowie mit dem benachbarten Ausland unter Berücksichtigung von allfälligen Stellungnahmen des Grossen Rates;
2.
Wahlen, soweit diese nicht anderen Organen übertragen worden sind;
3.
die jährliche Berichterstattung über die Tätigkeit von Regierung und Verwaltung zuhanden des Grossen Rates;
4.
die Wahrung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit;
5.
die Aufsicht über öffentlich-rechtliche Körperschaften sowie andere Träger öffentlicher Aufgaben des Kantons.
Art. 48

1 Die Regierung kann ohne gesetzliche Grundlage Verordnungen er­lassen oder Beschlüsse fassen, um eingetretenen oder unmittelbar drohenden schwerwiegenden Störungen der öffentlichen Sicherheit sowie sozialen Notständen zu begegnen.

2 Solche Verordnungen und Beschlüsse sind vom Grossen Rat zu genehmigen und fallen spätestens ein Jahr nach In-Kraft-Treten dahin.

C. Verwaltung

Art. 49

1 Die kantonale Verwaltung wird nach Geschäftsbereichen in Departemente gegliedert. Die Regierung regelt die Aufgabenbereiche der Departemente durch Verordnung.

2 Die Standeskanzlei ist die allgemeine Stabs-, Koordinations- und Verbindungsstelle von Grossem Rat, Regierung und Verwaltung.

Art. 50

1 Der Kanton kann die Erfüllung von öffentlichen Aufgaben Trägern ausserhalb der kantonalen Verwaltung übertragen.

2 Die Aufsicht durch die Regierung, eine angemessene Mitwirkung des Grossen Rates und der Rechtsschutz müssen sichergestellt sein.

3 Soweit nicht die Form des Gesetzes vorgeschrieben ist, können selbstständige Anstalten des kantonalen öffentlichen Rechts Verordnungen erlassen, wenn sie durch Gesetz ausdrücklich dazu ermächtigt werden.15

15 Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Sept. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007. Gewährleistungsbeschluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493 Art. 1 Ziff. 8, 2007 7663).

4. Gerichte

Art. 51

1 Die Unabhängigkeit und die Unparteilichkeit der Gerichte sind gewährleistet. Die Gerichte sind in ihrer Rechtsprechung nur dem Recht verpflichtet.

2 Die Justizverwaltung ist unter Vorbehalt der Befugnisse des Grossen Rates Sache der Gerichte.

3 Richterinnen und Richter dürfen Parteien nicht in streitigen Verfahren vor der eigenen Instanz vertreten.

4 Vollamtlichen Mitgliedern einer richterlichen Behörde ist jede Nebenbeschäftigung untersagt. Das Gesetz kann Ausnahmen vorsehen.


Art. 51a16

1 Das Kantons- und das Verwaltungsgericht unterbreiten dem Grossen Rat den Entwurf für ihr Budget sowie die Rechnung und den Jahresbericht zur Genehmigung.

2 Die Präsidentinnen und Präsidenten nehmen an den Sitzungen des Grossen Rates zum Budget, zur Rechnung und zu den Jahresberichten der Gerichte teil. Sie haben beratende Stimme und können Anträge stellen.

3 Soweit nicht die Form des Gesetzes vorgeschrieben ist, können das Kantons- und das Verwaltungsgericht auf dem Gebiet der Justizverwaltung und -aufsicht Verordnungen erlassen, wenn sie durch Gesetz ausdrücklich dazu ermächtigt werden.

16 Angenommen in der Volksabstimmung vom 26. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007. Gewährleistungsbeschluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493 Art. 1 Ziff. 8, 2007 7663).

Art. 52

1 Das Kantonsgericht übt die Aufsicht über alle Bereiche der Zivil- und Strafrechtspflege aus.

2 Der Grosse Rat übt die Aufsicht über das Kantonsgericht und das Verwaltungsgericht sowie die Oberaufsicht über die anderen Zweige der Rechtspflege aus.

3 Aufsicht und Oberaufsicht beschränken sich auf die Geschäftsführung und die Justizverwaltung.

Art. 53

Die Parteiverhandlungen vor Gericht sind unter Vorbehalt gesetzlicher Ausnahmen öffentlich.

Art. 55

1 Die letztinstanzliche Beurteilung von öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten obliegt dem Verwaltungsgericht, sofern nicht ein Gesetz etwas anderes bestimmt.

2 Das Verwaltungsgericht beurteilt als Verfassungsgericht:

1.
Beschwerden wegen Verletzung von verfassungsmässigen und politischen Rechten sowie des Grundsatzes des Vorrangs von übergeordnetem Recht;
2.19
Beschwerden wegen Verletzung der Autonomie der Gemeinden und anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften sowie der Landeskirchen.20

3 Im verfassungsgerichtlichen Verfahren können Gesetze und Verordnungen sowohl unmittelbar angefochten als auch im Anwendungsfall überprüft werden.

19 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2017. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

20 Angenommen in der Volksabstimmung vom 26. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007. Gewährleistungsbeschluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493 Art. 1 Ziff. 8, 2007 7663).

Art. 56

Durch Gesetz können weitere richterliche sowie aussergerichtliche Behörden eingesetzt werden.

5. Ausübung von Mitwirkungsrechten im Bund

Art. 57

1 Die Ständeratswahlen erfolgen nach dem Mehrheitswahlverfahren. Sie finden gleichzeitig mit den Wahlen in den Nationalrat statt.

2 Das Kantonsgebiet bildet den Wahlkreis.

Art. 58

Der Grosse Rat oder die Regierung kann im Namen des Kantons verlangen, dass Bundesgesetze, Bundesbeschlüsse sowie Staatsverträge dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden.

Art. 59

1 Der Grosse Rat oder die Regierung kann im Namen des Kantons der Bundesversammlung eine Standesinitiative einreichen.

2 Die Einreichung einer Standesinitiative kann auch mit einer Volksinitiative verlangt werden.

V. Gliederung des Kantons

1. Gemeinden und interkommunale Zusammenarbeit

A. Gemeindearten

Art. 60

1 Die politischen Gemeinden sind Körperschaften des kantonalen öffentlichen Rechts mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie setzen sich aus der Gesamtheit der Personen mit Wohnsitz im Gemeindegebiet zusammen.

2 Sie sind zuständig für alle örtlichen Angelegenheiten, die nicht in den Kompetenzbereich der Bürgergemeinden fallen.

Art. 61

1 Die Bürgergemeinden setzen sich aus den Gemeindebürgerinnen und -bürgern mit Wohnsitz in der Gemeinde zusammen.

2 Rechtsstellung, Aufgaben und Organisation der Bürgergemeinden sowie der Zusammenschluss mit der politischen Gemeinde richten sich nach dem Gesetz.

B. Interkommunale Zusammenarbeit und Zusammenschluss


Art. 62

1 Die Gemeinden können zur Erfüllung ihrer Aufgaben mit anderen Gemeinden oder Organisationen zusammenarbeiten. Das Gesetz sieht vor, dass Gemeinden zur Zusammenarbeit verpflichtet werden können.

2 Das Gesetz regelt die interkommunale Zusammenarbeit sowie die Auslagerung von Aufgaben und gewährleistet die politischen Mitwirkungsrechte.

Art. 63

Der Zusammenschluss von Gemeinden wird durch Gesetz geregelt.

Art. 64

Der Kanton fördert die interkommunale Zusammenarbeit und den Zusammenschluss von Gemeinden, um die zweckmässige und wirtschaftliche Erfüllung ihrer Aufgaben sicherzustellen.

C. Stellung und Organisation

Art. 65

1 Die Autonomie der Gemeinden ist gewährleistet. Ihr Umfang wird durch das kantonale Recht bestimmt.

2 Die Gemeinden sind insbesondere befugt, ihre Organisation zu bestimmen, ihre Behörden und Verwaltung einzusetzen sowie ihre finanziellen Angelegenheiten selbständig zu ordnen.

Art. 66

1 Die obligatorischen Organe der politischen Gemeinden sind:

1.
die Gesamtheit der Stimmberechtigten, welche ihre politischen Rechte in der Gemeindeversammlung oder an der Urne ausüben;
2.
der Gemeindevorstand;
3.
weitere Behörden nach Massgabe der Gesetzgebung.

2 Die Gemeinden können die Gemeindeversammlung durch ein Gemeindeparlament ersetzen oder ergänzen.

Art. 67

1 Die Regierung übt die Aufsicht über die Gemeinden und die Träger der interkommunalen Zusammenarbeit aus.

2 Die Aufsicht beschränkt sich auf die Rechtskontrolle, soweit nicht durch Gesetz etwas anderes bestimmt wird.

3 Bei schwerwiegenden Missständen kann eine Gemeinde unter Kuratel gestellt werden.

2. Regionen21

21 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

A. Einteilung des Kantonsgebietes

Art. 6822

1 Der Kanton ist in folgende Regionen gegliedert:

1.
Albula;
2.
Bernina;
3.
Engiadina Bassa/Val Müstair;
4.
Imboden;
5.
Landquart;
6.
Maloja;
7.
Moesa;
8.
Plessur;
9.
Prättigau/Davos;
10.
Surselva;
11.
Viamala.

2 Das Gesetz regelt die Zugehörigkeit der Gemeinden zu den Regionen.

22 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

B. Rechtsstellung und Aufgaben

Art. 7125

1 Die Regionen sind Körperschaften des kantonalen öffentlichen Rechts und erfüllen ausschliesslich die Aufgaben, die ihnen durch den Kanton oder die Gemeinden übertragen werden.

2 Die Organisation der Regionen sowie die politischen Rechte richten sich nach dem Gesetz.

3 Die Regionen bilden die Gerichtssprengel für die Regionalgerichte.

25 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

C. Organisation und Aufsicht

Art. 7428

1 Die Regierung übt im Rahmen des kantonalen Rechts die Aufsicht über die Regionen aus. Davon ausgenommen ist die Justizaufsicht.

2 Im Bereich von Aufgaben, die den Regionen von den Gemeinden übertragen worden sind, beschränkt sich die Aufsicht auf die Rechtskontrolle, soweit nicht durch Gesetz etwas anderes bestimmt wird.

28 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

VI. Öffentliche Aufgaben

1. Allgemeines

Art. 75

1 Kanton und Gemeinden fördern das Wohlergehen und die soziale Sicherheit der Bevölkerung, der Familie und der einzelnen Person.

2 Sie setzen sich für Chancengleichheit für alle ein, insbesondere für die Gleichstellung von Frau und Mann.

3 Sie unterstützen die private Initiative mit günstigen Rahmenbedingungen.

4 Bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben sind die natürlichen Lebens­grundlagen zu schonen.

Art. 76

1 Kanton und Gemeinden erfüllen Aufgaben, die im öffentlichen Inte­resse liegen, soweit das private Angebot nicht ausreicht. Die Aufgaben richten sich nach Verfassung und Gesetz.

2 Kanton, Regionen und Gemeinden wirken bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben zu­sammen. Die Zusammenarbeit mit Privaten ist soweit als möglich anzustreben.29

29 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).


Art. 77

Der Kanton erfüllt öffentliche Aufgaben dezentral, wenn insbesondere die Art der Aufgabe, wirtschaftlicher Mitteleinsatz oder wirksame Aufgabenerfüllung es ermöglichen.

Art. 78

Öffentliche Aufgaben sind periodisch auf ihre Notwendigkeit, Wirksamkeit und Finanzierbarkeit zu prüfen.

2. Gewährleistung der öffentlichen Ordnung

Art. 79

1 Kanton und Gemeinden gewährleisten die öffentliche Ordnung und Sicherheit.

2 Sie treffen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen und zur Aufrechterhaltung der wichtigen Staatsfunktionen in Notlagen.

3. Raumplanung, Umwelt, Energie, Verkehr und Telekommunikation

Art. 80

Kanton und Gemeinden streben eine zweckmässige, haushälterische, koordinierte und nachhaltige Nutzung und Entwicklung des Kantonsgebietes an. Sie berücksichtigen dabei die Bedürfnisse von Menschen und Umwelt sowie die dezentrale Besiedlung.

Art. 81

1 Der Kanton regelt den Vollzug des Bundesrechts über den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt vor schädlichen und lästigen Einwirkungen. Die Kosten der Vermeidung und Beseitigung tragen die Verursacher.

2 Kanton und Gemeinden sorgen für die Erhaltung und den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sowie von deren Lebensräumen.

3 Sie treffen Massnahmen für die Erhaltung und den Schutz von wert­vollen Landschaften und Ortsbildern, geschichtlichen Stätten sowie von Naturobjekten und Kulturgütern.

Art. 82

1 Kanton und Gemeinden sorgen für die angemessene Versorgung des Kantonsgebietes bezüglich Wasser und Energie, Verkehrsverbindun­gen sowie Telekommunikation.

2 Sie fördern die sichere, ausreichende und umweltschonende Versorgung mit Energie, deren sparsame und rationelle Verwendung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien.

3 Sie sorgen für eine bedarfsgerechte, umweltschonende und wirtschaftliche Verkehrsordnung und fördern den öffentlichen Verkehr.

4 Der Kanton fördert die interkommunale und die regionale Zusammenarbeit und stellt den Finanzausgleich sicher.

Art. 83

1 Der Kanton hat die Aufsicht über öffentliche und private Gewässer. Er regelt die Nutzung des Wassers sowie der Wasserkraft.

2 Die Hoheit über öffentliche Gewässer kommt den Gemeinden zu.


Art. 83a30

Der Kanton beteiligt sich nicht an Unternehmen, welche Investitionen in Kohlekraft­werke tätigen. Im Rahmen seiner rechtlichen und politischen Möglichkeiten sorgt er dafür, dass Unternehmen mit Beteiligung des Kan­tons auf Investitionen in Kohlekraftwerke verzichten.

30 Angenommen in der Volksabstimmung vom 14. Juni 2015, in Kraft seit 1. Nov. 2016. Gewährleistungsbeschluss vom 27. Sept. 2016 (BBl 2016 7899 Art. 3 3705).

4. Wirtschaft

Art. 84

1 Kanton und Gemeinden schaffen günstige Rahmenbedingungen für eine leistungsfähige und nachhaltige Wirtschaft. Sie betreiben eine aktive Wirtschaftsförderung.

2 Sie fördern die Bestrebungen der Wirtschaft im Hinblick auf die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen.

3 Sie unterstützen Massnahmen zur beruflichen Umschulung, Weiterbil­dung und Wiedereingliederung sowie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

4 Sie treffen Massnahmen, um die Regelungsdichte und administrative Belastung für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), so gering wie möglich zu halten.31

31 Angenommen in der Volksabstimmung vom 29. Jan. 2012, in Kraft seit 29. Jan. 2012. Gewährleistungsbeschluss vom 11. März 2013 (BBl 2013 2619 Art. 1 Ziff. 4, 2012 195).

Art. 85

1 Die Regalrechte des Kantons sind:

1.
das Salzregal;
2.
das Jagdregal;
3.
das Fischereiregal.

2 Das Bergregal ist ein Regalrecht der Gemeinden.

3 Die Regalrechte geben das ausschliessliche Recht zur Nutzung. Der Kanton beziehungsweise die Gemeinde kann das Nutzungsrecht selbst wahrnehmen oder auf Dritte übertragen.

4 Der Kanton kann durch Gesetz Monopole begründen und ausüben, wenn es das öffentliche Interesse erfordert.

5 Bestehende Privatrechte bleiben vorbehalten.

5. Soziales, Gesundheit und Familie

Art. 86

1 Kanton und Gemeinden sorgen für ausreichende Betreuung, Unterstützung und Eingliederung von hilfsbedürftigen Menschen.

2 Sie fördern die soziale und berufliche Eingliederung von Menschen, die wegen einer Behinderung, einer Krankheit oder aus anderen Gründen benachteiligt sind.

3 Sie setzen sich im Rahmen des wirtschaftlich Zumutbaren dafür ein, dass Behinderungen angemessen berücksichtigt werden.

4 Sie sorgen im Rahmen ihrer Möglichkeiten für behindertengerechten Zugang zu öffentlichen Bauten und Anlagen.

Art. 87

1 Der Kanton regelt das öffentliche Gesundheitswesen.

2 Kanton und Gemeinden sorgen für eine zweckmässige, wirtschaft­liche und ausreichende medizinische Versorgung und Pflege.

3 Sie fördern und unterstützen die Gesundheitsvorsorge sowie die Suchtprophylaxe.

Art. 88

Kanton und Gemeinden schaffen günstige Rahmenbedingungen für Familien.

6. Bildung, Kultur und Freizeit

Art. 89

1 Der Unterricht an den öffentlichen Schulen beruht auf einer christlich-humanistischen Grundlage. Er ist konfessionell und politisch neutral und von Toleranz geprägt.

2 Kanton und Gemeinden sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Grundschulunterricht erhalten. Sie fördern durch ein angemessenes Bildungsangebot die Eingliederung von Kindern mit Behinderungen in die Gesellschaft.

3 Der Kanton sorgt für den Mittelschulunterricht, die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie den Zugang zu höheren Fachschulen und Hochschulen. Zu diesem Zweck kann er Schulen führen oder unterstützen. Er achtet auf ein dezentrales Mittel- und Berufsschulangebot und fördert höhere Fachschulen und Hochschulen im Kanton.

Art. 90

Kanton und Gemeinden fördern das künstlerische, kulturelle und wissenschaftliche Schaffen sowie den kulturellen Austausch. Sie neh­men dabei auf die sprachliche Vielfalt und die regionalen Besonderheiten Rücksicht.


Art. 91

Kanton und Gemeinden unterstützen die sinnvolle Freizeitgestaltung, die Jugendarbeit und den Sport.

7. Internationale Zusammenarbeit

Art. 92

1 Der Kanton unterstützt und fördert die grenzüberschreitende Zusam­menarbeit.

2 Er unterstützt die humanitäre Hilfe für Not leidende Menschen und Völker.

VII. Finanzordnung

Art. 93

1 Die öffentlichen Mittel sind sparsam, wirtschaftlich und wirksam einzusetzen.

2 Der Finanzhaushalt soll unter Berücksichtigung der Wirtschafts­entwicklung mittelfristig ausgeglichen sein.

3 Jede Ausgabe setzt eine Rechtsgrundlage, einen Kreditbeschluss und eine Bewilligung für die Zahlung voraus.

4 Kosten sind grundsätzlich durch die Verursacher zu tragen.

Art. 94

1 Die Kompetenzen des Kantons und der Gemeinden zur Erhebung von Steuern werden durch Gesetz festgelegt.

2 Die Steuerkompetenzen der Landeskirchen und der Kirchgemeinden richten sich nach den Bestimmungen über Staat und Kirchen.

Art. 95

1 Soweit es die Art der Steuer zulässt, sind bei der Ausgestaltung der Steuern die Grundsätze der Allgemeinheit, der Gleichheit und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu beachten.

2 Die Steuern sind so zu bemessen, dass die wirtschaftlich Schwachen geschont werden, der Leistungswille erhalten bleibt, die Selbst­vorsorge gefördert wird und die Wettbewerbsfähigkeit gewahrt bleibt.

3 Die interkommunale Doppelbesteuerung ist untersagt.

Art. 96

1 Der Kanton stellt den Finanzausgleich sicher.

2 Durch den Finanzausgleich werden ausgewogene Verhältnisse in der Steuerbelastung und in den Leistungen der Gemeinden und Regionen angestrebt.

3 Das Gesetz kann zum Abbau regionaler Ungleichgewichte, für die Erfüllung besonderer Funktionen durch eine Gemeinde oder Region sowie zur Förderung bestimmter Aufgaben zusätzliche Beiträge vorsehen.

Art. 97

Der Grosse Rat übt die Finanzaufsicht aus. Er wird dabei durch ein unabhängiges Kontrollorgan unterstützt.

VIII. Staat und Kirchen

Art. 98

1 Die evangelisch-reformierte Kirche und die römisch-katholische Kirche sind öffentlich-rechtlich anerkannt.

2 Die Evangelisch-reformierte Landeskirche und ihre Kirchgemeinden sowie die Katholische Landeskirche und ihre Kirchgemeinden sind Körperschaften des öffentlichen Rechts.

3 Durch Gesetz können weitere Religionsgemeinschaften öffentlich-rechtlich anerkannt werden.

Art. 99

1 Die Landeskirchen und ihre Kirchgemeinden regeln ihre Angelegen­heiten im Rahmen des kantonalen Rechts selbständig.

2 Sie sind berechtigt, von ihren Mitgliedern Steuern nach den für die Gemeinden geltenden Grundsätzen zu erheben.

3 Den Kirchgemeinden steht das Recht zu, ihre Geistlichen zu wählen und zu entlassen.

4 Der Kanton hat die Oberaufsicht über die rechtmässige Verwendung der finanziellen Mittel und die Einhaltung der Rechtsordnung.

5 Er kann durch Gesetz von juristischen Personen eine Kultussteuer erheben.

Art. 100

Die übrigen Religionsgemeinschaften unterstehen dem Privatrecht.

IX. Änderung der Kantonsverfassung

Art. 101

1 Die Verfassung kann jederzeit ganz oder teilweise revidiert werden.

2 Eine Teilrevision kann eine einzelne Bestimmung oder mehrere sachlich zusammenhängende Bestimmungen umfassen.

3 Das Volk entscheidet aufgrund einer Volksinitiative oder eines Beschlusses des Grossen Rates, ob eine Totalrevision der Verfassung einzuleiten sei.

4 Bei einer Totalrevision kann die Verfassungsvorlage anstelle einer Variante gemäss Artikel 19 eine oder mehrere Varianten enthalten, über die vorgängig oder gleichzeitig gesondert abzustimmen ist.

X. Schlussbestimmungen

Art. 102

1 Diese Verfassung tritt auf den 1. Januar 2004 in Kraft.

2 Auf diesen Zeitpunkt wird die Verfassung für den Kanton Graubünden vom 2. Oktober 1892 aufgehoben.

3 Änderungen der Kantonsverfassung vom 2. Oktober 1892, die zwischen der Beschlussfassung im Grossen Rat über die Verfassung und deren In-Kraft-Treten erfolgen, werden vom Grossen Rat in die neue Kantonsverfassung eingefügt. Der entsprechende Beschluss untersteht nicht dem Referendum.

Art. 103

1 Erlasse, die von einer nicht mehr zuständigen Behörde oder in einem nicht mehr zulässigen Verfahren beschlossen worden sind, bleiben in Kraft.

2 Die Änderung dieser Erlasse richtet sich nach dieser Verfassung.

3 Bis zum In-Kraft-Treten entsprechender gesetzlicher Bestimmungen gelten folgende Bestimmungen der Verfassung für den Kanton Graubünden vom 2. Oktober 1892 weiter:

1. Art. 27 Abs. 1 und 2:

1 Den Departementen wird zur Behandlung aller wichtigen Fragen des Erziehungs- bzw. Gesundheitswesens je eine von der Regierung gewählte Kommission beigegeben.

2 Die Erziehungskommission besteht aus neun, die Sanitätskommission aus fünf Mitgliedern. Der jeweilige Departementsvorsteher ist von Amtes wegen Präsident der Kommis­sion. Die übrigen Mitglieder der Kommission werden auf vier Jahre gewählt und sind wieder wählbar.

2. Art. 39 Abs. 4:

Der Kreisrat besteht aus dem Kreispräsidenten, seinem Stellvertreter und, soweit die Kreisverfassung nicht eine andere Zusammensetzung vorsieht, den Präsidenten der Kreisgemein­den.

3. Art. 40 Abs. 5 Satz 2 und 3 sowie Abs. 6:

5 Die Erhebung von Gemeindesteuern ist subsidiär nach billigen und gerechten Grundsätzen zulässig. Die Erhebung einer Quellensteuer und die Besteuerung juristischer Personen für Gewinn und Kapital steht nur dem Kanton zu.

6 Allfällige Progressivsteuern dürfen die Progressionsansätze des jeweiligen kantonalen Steuergesetzes nicht überschreiten. Die Gemeinden sind nicht befugt, vom Kanton für dessen Liegenschaften, Gebäulichkeiten und staatliche Einrichtungen jeder Art Steuern zu erheben.

4 Bis längstens 31. Dezember 2008 gilt Artikel 38 Absatz 2 der Verfassung für den Kanton Graubünden vom 2. Oktober 1892 weiter:

Sie sind berechtigt, ihre politischen und administrativen Angelegenheiten durch allgemein verbindliche Verordnungen zu regeln, und zur Deckung ihrer Verwaltungsausgaben nach billigen und gerechten Grundsätzen Kreissteuern zu erheben. Die Erhebung einer Quellen­steuer steht nur dem Kanton zu. Allfällige Progressivsteuern dürfen die Ansätze des jeweiligen kantonalen Steuergesetzes nicht überschreiten.

Art. 104

1 Ist nach dieser Verfassung neues Recht zu erlassen oder bestehendes Recht zu ändern, so hat dies ohne Verzug zu geschehen.

2 Die Regierung unterbreitet dem Grossen Rat innert drei Jahren ab In‑Kraft-Treten dieser Verfassung Vorschläge für die erforderliche Anpassung der Gesetzgebung.

Art. 105

1 Die Mitglieder der Behörden und Gerichte bleiben unter Vorbehalt der folgenden Ausnahmen bis zum Ablauf der Amtsperiode nach bis­herigem Recht im Amt:

1.
Die Amtsdauer der Mitglieder des Grossen Rates und deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter wird bis 31. Juli 2006 verlängert.
2.
Die Amtsdauer der Kreispräsidentinnen und Kreispräsidenten sowie deren Stellvertreterinnen und Stellvertreter wird bis 31. Juli 2006 verlängert.
3.
Die Amtsdauer der bündnerischen Mitglieder des Ständerates wird bis 25. November 2007 verlängert.

2 Für Neuwahlen und Ersatzwahlen gelten die Bestimmungen dieser Verfassung.

3 Vollamtliche Mitglieder einer richterlichen Behörde bedürfen bis zum Erlass entsprechender gesetzlicher Bestimmungen der Bewilligung der Justizkommission des Grossen Rates für jegliches Ausüben einer Nebenbeschäftigung. Diese Tätigkeiten dürfen die uneingeschränkte Erfüllung der Amtspflichten, die Unabhängigkeit und das Ansehen des Gerichts nicht beeinträchtigen. Die Justizkommission kann eine angemessene Reduktion des Arbeitsumfanges oder eine Abgabepflicht der für die Ausübung der Nebenbeschäftigung bezogenen Entschädigung festlegen. Die Bestimmungen für vollamtliche Mitglieder einer richterlichen Behörde bleiben anwendbar.

4 Für das verfassungsgerichtliche Verfahren sind bis zum Erlass ent­sprechender gesetzlicher Bestimmungen die Vorschriften über das Ver­waltungsgerichtsverfahren sinngemäss anwendbar.

Art. 106

1 Das Zustandekommen und die Gültigkeit von Volksinitiativen und Referenden, die vor der Annahme dieser Verfassung bei der Standeskanzlei angemeldet worden sind, werden nach bisherigem Recht beurteilt.

2 Die bei In-Kraft-Treten dieser Verfassung vom Grossen Rat verabschiedeten Vorlagen unterstehen der Volksabstimmung nach bisherigem Recht.

3 Volksinitiativen auf Teilrevision der bisherigen Verfassung, die bis zur Annahme der neuen Verfassung eingereicht werden, wandelt der Grosse Rat in Vorlagen zur Teilrevision der neuen Verfassung um.

Art. 107

1 Regionale Organisationen der interkommunalen Zusammenarbeit, die beim In-Kraft-Treten der neuen Verfassung noch keine Regionalverbände im Sinne der Verfassung sind, werden bis 31. Dezember 2006 wie Regionalverbände behandelt.

2 Dem Vorstand der Regionalverbände obliegt es, den zuständigen Organen und Gemeinden bis 31. Dezember 2004 Vorschläge für die künftige Ausgestaltung eines Regionalverbandes zu unterbreiten.

Art. 10832

1 Kreise, welche von Gemeinden delegierte Aufgaben wahrnehmen, bestehen bis zwei Jahre nach Inkrafttreten der Einteilung des Kantons in Regionen als Körperschaften des kantonalen öffentlichen Rechts weiter. Die Amtsdauer der Präsidentinnen und Präsidenten sowie deren Stellvertreterinnen und Stell­vertreter der übrigen Kreise verlängert sich bis zum Aufhebungszeitpunkt.

2 Bis Ende 2016 bilden die Bezirke Gerichtssprengel für die Zivil- und Strafgerichtsbarkeit. Deren Rechtsstellung richtet sich nach dem Gesetz.

3 Ab Inkrafttreten der Einteilung des Kantons in Regionen dürfen den Kreisen und Regionalverbänden keine Aufgaben mehr zugewiesen werden.

4 Die Staatshaftung für sowie die Aufsicht über die Kreise, Bezirke und Regionalverbände sind für die gesamte Dauer ihres Bestehens in dem Masse gewährleistet, wie dies die Verfassung des Kantons Graubünden vom 18. Mai 2003/14. September 2003 vor­sah.

32 Angenommen in der Volksabstimmung vom 23. Sept. 2012, in Kraft seit 1. März 2014, Abs. 2–4 seit 1. Jan. 2015. Gewährleistungsbeschluss vom 23. Sept. 2013 (BBl 2013 7827 Art. 1 Ziff. 4 3931).

Sachregister

Die Zahlen verweisen auf die Artikel und Artikelteile der Verfassung

Abstimmungen s. Volksabstimmungen

Alter

als Voraussetzung von Stimm- und Wahlrecht 9

Amt

Amtsdauer
Grosser Rat 23, 105
Kreispräsidenten 105
Präsident und Vizepräsident der
Regierung 39 ,40
Regierung 23, 39
Richterliche Behörden 23, 105
Ständerat 23, 105
Amtsenthebung 21
Amtsinhaber. Wahl durch Grossen Rat 36
Amtspflichten der richterlichen Behörden 105
Amtsträger. Wahl durch die
Stimmberechtigten 11
Einstellung im Amt 21
Unvereinbarkeit von Ämtern 22
Verantwortung 24, 26
Wählbarkeit 9

Anstalten. Selbständige

Haftung 26

Aufsicht (Oberaufsicht)

Aufsichtsbehörde. Unvereinbarkeit 22
des Grossen Rates
Aufsichtsinstanz. oberste 30
Finanzaufsicht 97
Rechtspflege 52
Regierung 33
des Kantons
Gewässer 83
Kirchgemeinden 99
des Kantonsgerichts
Zivil- und Strafrechtspflege 52
der Regierung
Träger öffentlicher Aufgaben 47, 50
Gemeinden 67
Regionanen 74

Ausbildung s. Bildung

Ausgaben

Finanzreferendum
fakultatives 17
obligatorisches 16
Kompetenz des Grossen Rates 35
Verwaltungsausgaben der Kreise 103

Ausserordentliche Lagen 48

Begnadigung 37

Behörden

Amtsenthebung 21
Gemeindebehörden s. Gemeinden
Gesetzgebende 30
Grosser Rat 11, 14, 16, 18, 19, 21–25, 27–37, 30, 42, 44, 46–52, 58, 59, 68, 97, 101, 102, 104–106
Information 25
Justiz s. Gerichte
Kollegialbehörde 38
legislative Gewalt des Volks 10, 11, 12–15, 16–18
Organisation und Aufgaben 31
Regierung 21–25, 33–34, 36, 38–50, 58, 59, 74, 103, 104
Richterliche 51, 56
Treu und Glauben 5
Unvereinbarkeiten 22
Verantwortung 24, 26
Wählbarkeit 21
Zusammenarbeit 4
Zuständigkeit 103

Berichterstattung

des Kantons- und Verwaltungsgerichts 51a1
der Regierung 47

Berufsgeheimnis 28

Beschlüsse

als Gegenstand einer Initiative 12, 13
als Gegenstand eines Referendums 16–19
Bundesbeschlüsse und Bundesgesetze 58
des Grossen Rates 34, 35, 42, 44, 101, 102
der Regierung 38, 48
Finanzbeschlüsse 35, 93
Weitergeltung des bisherigen Rechts 103

Beschwerde

gegen Entscheide der Behörden 55
gegen den Entscheid der Ungültigkeit einer Volksinitiative 14

Bezirke 108

Bildung 89

Budget

des Kantons- und Verwaltungsgerichts 51a1
Fehlende Referendumsfähigkeit 17
Festsetzung durch Grossen Rat 35
Verabschiedung durch Regierung 46

Bund

Verhältnis zum Bund 2
Bundesgericht
Unvereinbarkeiten 22
Bundesrecht
Vollzug im Umweltschutz sowie Natur- und Heimatschutz 81
Vorrang 55
Bundesverfassung 7, 8
Bundesversammlung
Einreichung der Standesinitiative 12, 59
Unvereinbarkeiten 22
Mitwirkungsrechte auf Bundesebene
Ständeratswahl 57
Kantonsreferendum 58
Standesinitiative 59
Verkehr mit dem Bund 47

Bürgergemeinden 60, 61

Delegation, von Rechtsetzungsbefugnissen 503

Departemente 49

Einteilung des Kantonsgebietes 68

Energie 82, 83a

Erziehung

Allgemeines s. Bildung
Erziehungskommission
Wahl 103

Familie 88

Finanzausgleich 96

Finanzordnung 93–97

Finanzplan

Kompetenzen des Grossen Rats 34, 35
Kompetenzen der Regierung 34, 46

Finanzreferendum

fakultatives 17
obligatorisches 16

Forschung 90

Freiheit Präambel

freiheitlicher Rechtsstaat 1

Gegenvorschlag 16

Geistliche Wahl 99

Gemeinden

Bürgergemeinden 61
Aufgaben
Allgemeines 75, 76
Bildung, Kultur und Forschung, Freizeitgestaltung und Sport 89–91
Raumplanung, Umwelt, Energie, Verkehr und Telekommunikation 80–83
Sicherheit, Öffentliche Ordnung 79
Soziales, Gesundheit, Integration und Familie 88
Sprachen 3
Steuerkompetenzen 94, 103
Wirtschaftspolitik 84, 85
Aufgabenübertragung an Regionen 74
Aufgabenverteilung mit Kanton 31
Aufsicht 67
Finanzausgleich 96
Gemeindeautonomie 55, 65
Initiativrecht 12
Interkommunale Zusammenarbeit 62–64, 67
Interkommunale Doppelbesteuerung 95
Kirchgemeinden 98, 99
Organe 66
Gemeindebehörden 11, 66
Gemeindeparlament 66
Gemeindeversammlung 10, 66
Gemeindevorstand 66
Politische Gemeinden 60
Referendumsrecht 17
Regionalverbände und -korporationen 74, 107
Staatshaftung 26
Stellung und Organisation 65–67
Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer 94
Zusammenschluss 63, 64

Gerichte

Amtsdauer 23, 105
Amtsenthebung 213
Regionalgericht
Wahl 11
Zivil- und Strafgerichtsbarkeit 54, 71
Budgetentwurf 51a
Gerichtsbarkeit 54, 55
Gerichtssprengel 71
Gewaltenteilung und Gewalten-hemmung 4
Information 25
Jahresbericht 51a
Kantonsgericht
Aufsicht durch Grossen Rat 33, 52
Justizaufsicht 52
Wahl 36
Zivil- und Strafgerichtsbarkeit 54
Öffentlichkeit der Verhandlungen 53
Organisation der Gerichte, Justizverwaltung 312, 51
Rechnung 51a
Unabhängigkeit und Unparteilichkeit 51
Unvereinbarkeiten 22
Verwaltungsgericht
Aufsicht durch Grossen Rat 33, 52
Gültigkeit von Initiativen 14
Finanzen 51a1
Mitwirkung im Grossen Rat 51a2
Rechtsetzung 51a3
Verfassungs- und Verwaltungs­gerichtsbarkeit 55
Wahl 36
Wählbarkeit 21
Wahl der Mitglieder des/der
Regionalgerichte 11
Kantons- und Verwaltungsgerichts 36
weitere richterliche sowie aussergerichtliche Behörden 56

Gesetze

befristete Gültigkeit und Wirksamkeit 31
Bundesgesetze
Kantonsreferendum 58
Dringlichkeitsrecht 18
Entwürfe 44
Ermächtigung zum Verordnungsrecht 32
Gegenvorschlag 16
Gesetzgebung des Grossen Rats 30, 31, 104
Rechtsstaat 1, 5, 33
Verletzung 55
Volksinitiative und Referendum 12–19
Vollzug durch Regierung 42
Gegenstand:
Abgaben 31
Aufgabenverteilung zwischen
Kanton und Gemeinde 31, 76
Aufsicht
Gemeinden 67
Regionen 74
Auskunfts- und Einsichtsrechte 28
Ausserordentliche Lagen 48
Begnadigungsgesuche 37
Regionen. Rechtsstellung 71
Bürgergemeinden 61
Finanzausgleich 96
Gemeindeorgane 66
Gerichtsbehörden 56
Grundrechtsbeschränkungen 31
Immunität 24
Interessenvertretung 41
Interkommunale Zusammenarbeit 62
Monopole und Regale 85
Nebenbeschäftigungen von Richtern 51, 105
Öffentlichkeit von Gerichts­verhandlungen. Ausnahmen 53
Organisation und Aufgaben der
Behörden und Gerichte 31
Religionsgemeinschaften.
Anerkennung 98
staatliche Leistungen 31
Staatshaftung. Ausnahmen 26
Stellvertretung im Grossen Rat 27
Steuergesetzgebung 35, 94, 99
Stimm- und Wahlrecht der Auslandschweizer 9
Übergangsbestimmungen 103
Übertragung von Aufgaben 31
Unvereinbarkeit 22
Verwaltungsgerichtsbarkeit 55
Wahlbefugnisse für Behörden 11, 36
Wählbarkeits- und Anstellungs­voraussetzungen für das Staats­personal 21
Zusammenschluss von Gemeinden 63

Gesundheitswesen 87

Integration 86
Kommission 103

Gewaltenteilung und Gewalten-hemmung 4

Gewässer

Aufsicht 83
Versorgung 82

Gleichstellung

Benachteiligte wegen einer Behinderung oder einer Krankheit 86
Chancengleichheit 75
soziale und berufliche Eingliederung 86
von Frau und Mann 75

Grosser Rat

Amtsdauer 23, 105
Aufsicht und Oberaufsicht 33, 51, 52
Begnadigungsgesuche 37
Beschlüsse
Dringlichkeit 18
Kantonsverfassung 101, 102
dem Referendum unterstellt 16–19
über Volksinitiativen 14, 15
Vollzug 42
Budget und Staatsrechnung 46
Finanzen 35
Aufsicht 97
Gegenvorschlag 15, 16
Genehmigung durch Grossen Rat
Ausserordentliche Lagen 48
Gesetzgebung 31, 32
Haftung 26
Immunität 24
Kantonsreferendum 58
Kommissionen 36
Kompetenzen und Aufgaben 30
Mitwirkung der Regierung 44
Öffentlichkeit der Sitzungen 29
politischen Ziele und Leitsätze, Planung 34
Rechtsetzungsbefugnisse 31, 32
Standesinitiative 59
Stellung der Ratsmitglieder 28
Teilnahme der Präsidenten von Kantons- und Verwaltungsgericht an den Sitzungen 51a2
Unvereinbarkeiten 22
Verteilung der Sitze 27
Wahl des Grossen Rates 11
Wahl durch Grossen Rat 36, 40
Wählbarkeit 21
Zusammensetzung 27

Humanitäre Hilfe 92

Initiative

Private 75
Standesinitiative 59
Volksinitiative 12–15
Form 13
Gegenstand 12, 101
Ungültigkeit 14, 106
Verfahren 15, 16

Justiz Aufsicht 33, 51a

Kanton

Allgemein 1, 21, 22, 30
Aufgaben
Allgemeines 75, 76, 77
Bildung 89
Familie 88
Freizeitgestaltung und Sport 91
Gesundheitswesen 87
Gewässer 83
Infrastruktur 82
Integration 86
Kultur und Forschung 90
Natur- und Heimatschutz 81
Öffentliche Ordnung und Sicherheit 79
Parteienförderung 20
Raumplanung 80
Regalrechte 85
Sprachen 3
Umweltschutz 81
Wirtschaftspolitik 84
Aufgabenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden 31, 64
Beteiligungen 83a
Beziehungen mit anderen Kantonen, dem Bund und mit benachbarten Ländern 2
grenzüberschreitende Zusammenarbeit 92
Finanzausgleich 96
Interessenvertretung 41
Interkantonale und internationale Verträge 16, 17, 32, 45
Kantonales Recht 43, 60, 65, 74, 99
Kantonale Verwaltung 49, 50
Kantonsgebiet
Einteilung 68
Wahlkreis 39, 57
Kantonsgericht
Aufsicht durch Grossen Rat 33, 52
Finanzen 51a1
Justizaufsicht 52
Mitwirkung im Grossen Rat 51a2
Rechtsetzungskompetenzen 51a3
Wahl 36
Zivil- und Strafgerichtsbarkeit 54
Kantonsreferendum 58
Kantonsverfassung
alte 102, 103
Revision 12, 13, 16, 101
Kirchen. Oberaufsicht durch den Kanton 99
Landes- und Amtssprachen 3
Staatshaftung 26
Standesinitiative 59
Steuerkompetenzen 94
Stimm- und Wahlrecht 9
Übertragung von Aufgaben
an Regionalverbände 72
an Träger ausserhalb der Verwaltung 50
Vertretung durch Regierung 42
Zusammenarbeit 2, 47
Interkantonale Verträge 17, 32, 45

Katastrophen. Schutz vor 79

Kirchen

öffentlich-rechtlich anerkannte Kirchen 55, 94, 98–100
Autonomie 55, 99
Steuerkompetenzen 94
Kirchgemeinden 98
Autonomie 99
Steuerkompetenzen 94

Kohlekraftwerke 83a

KMU 844

Kommissionen

des Grossen Rates 24, 36
Justizkommission 105
Erziehungs- und Sanitätskommission 103

Korporationen s. Regionalverbände

Kreise 108

Kreisgemeinde 103
Kreispräsidium
Amtsdauer 105
Kreisrat 103
Kreissteuern 103

Kultur 89, 90

Kultussteuer 99

Legislaturplanung 34

Mehrheitswahl

der Regierung 39
der Ständeräte 57
des Grossen Rates 27

Monopole 85

Nationalrat 21, 57

Öffentliche /-er /-es

Aufgaben
andere Träger 31, 33, 50
Erfüllung 75–77
Überprüfung 78
Bauten und Anlagen 864
Gewässer 83
Infrastruktur 82
Mittel 93
Öffentliches Gesundheitswesen 87
Öffentliches Interesse 5, 76, 85
Öffentlicher Verkehr 82
Ordnung 47, 79
Schulen 89
Sicherheit 48, 79

Öffentlichkeit

der Gerichtsverhandlungen 53
der Sitzungen des Grossen Rates 29
Information der 25

Öffentlich-rechtlich

anerkannte Kirchen 98
Körperschaften 26, 60
Streitigkeiten 55

Ordnung, öffentliche 47, 79

Parteien, politische 20

Private

Gewässer 83
Handeln nach Treu und Glauben 5
Initiative 75
Zusammenarbeit mit Privaten 76

Privatrecht

Bestehende Privatrechte 85
Religionsgemeinschaften 100

Raumplanung 80–82

Rechnung

des Kantons- und Verwaltungsgerichts 51a1
fakultatives Referendum 17
Genehmigung 35

Recht(e)

Auskunfts- und Einsichtsrecht 28
Dringlichkeitsrecht 18
Gemeindeautonomie 55, 65
Grundrechte 7, 8
Guter Glaube 5
Initiative und Referendum s. Initiative, Referendum
politische Rechte 9–19, 21, 106
Rechtsstaat 5
Verfassungsgerichtsbarkeit 55
Stimm- und Wahlrecht, Wählbarkeit 9, 10

Rechtsetzungsbefugnisse, Delegation 503

Rechtsprechung

Aufsicht 52
öffentlich-rechtliche Streitigkeiten 55
Verletzung von verfassungsmässigen Rechten 55
Zivil- und Straf­gerichtsbarkeit 54

Referendum

fakultatives 17
Finanzreferendum s. dort
Kantonsreferendum 58
obligatorisches 16
Referendumsbegehren
gegen Bundesgesetze und Bundes­beschlüsse 58
gegen kantonale Gesetze 12, 17, 101

Regale 85

Regierung

Amtsdauer 23
Ausarbeitung des Finanzplans 46
ausserordentliche Lagen 48
Berichterstattung und weitere Kompetenzen 47
Budget und Staatsrechung 46
Finanzen 46
Haftung 26
Immunität 24
interkantonale und internationale Verträge 45
Kompetenzen und Aufgaben im Allgemeinen 42
Leitung der Verwaltung 43
Mitwirkung im Grossen Rat 44
Nebenbeschäftigung und Interessen-vertretung 41
Rechtsetzung 45
Präsidium 36, 40
Unvereinbarkeiten 22
Wahl 11, 39
Wahl des das Präsidiums der Regierung 36
Wählbarkeit 21
Zusammensetzung 38

Regionalverbände 107, 108

Regionen 68, 71

Aufsicht 74
Zusammenarbeit 76

Religion s. Kirchen

Revision s. Verfassung

Richter s. Gerichte

Schlussbestimmungen 102–107

Schulwesen

Allgemeines s. Bildung
Erziehungs- und Sanitätskommission 103
Grundschule 89
Schulsprache 3

Sicherheit und Ordnung 47, 48, 79

Souveränität s. Staat

Soziales

Familie 88
Integration 86

Sport und Freizeitgestaltung 91

Sprachen

Landes- und Amtssprachen 3
Minderheiten 3
sprachliche Vielfalt 90

Staat

Gewaltenteilung 4
Souveränität 2, 31
staatliches Handeln
Billigkeitshaftung bei rechtmässigem 26
Grundsätze 1–5
Ziele und Mittel 42
Staatsaufsicht s. Aufsicht
Finanzen 44, 46, 93–97
Staatsverträge s. Verträge

Staatshaftung 26

Staatspersonal

Aufsicht 33, 47, 50
Haftung 26
Unvereinbarkeiten 22
Wählbarkeit und Anstellung 21

Staatsräte s. Regierung

Ständerat 21, 57

Standeskanzlei 49

Steuern

Gemeindesteuern 65, 103
Grundsätze der Besteuerung 95
Doppelbesteuerung 95
Kirchensteuern 94, 99
Kompetenzen 35, 94, 103
Kreis der Abgabepflichtigen 31
Kreissteuern 103
Quellensteuer 103
Steuerfuss 17, 103

Stimmrecht 9, 10

Strassen s. Verkehr

Telekommunikation 82

Umweltschutz 81, 82

Unvereinbarkeiten 22

Verantwortlichkeit s. Staatshaftung

Verantwortung, individuelle und gesellschaftliche 6

Verfassung

Anpassung der Gesetzgebung 104
beschränkte Weitergeltung des bis­herigen Rechts 103
Bundesverfassung 8
Entwürfe für Verfassungsänderungen 44
Grundrechte 7, 31, 55
Inkrafttreten, Änderungen und Auf­hebungen 102, 103
Neu- und Ersatzwahlen der Behörden und Gerichte 105
Total- und Teilrevision 12, 13, 16, 101
Übergangs- und Schlussbestimmungen 101, 106
Verfassungsgerichtsbarkeit 552
Volksinitiative 12

Verkehr. Öffentlicher 82

Verordnungen oder Beschlüsse ohne gesetzliche Grundlage 48

Verträge

interkantonale 16, 17, 32, 45
internationale 16, 17, 32, 45, 58
Kompetenzen 32, 45
Volksabstimmung 16, 58

Verwaltung

Aufsicht 22, 30, 33, 47, 50, 52, 67, 74, 83, 97, 99 s. auch Aufsicht, Behörden, Kanton
Departemente 49
Leitung und Aufsicht 43
Oberaufsicht 33
Verwaltungsgericht s. Gerichte

Verwaltungsgerichtsbarkeit 55

Volksabstimmungen

Abstimmungen im Grossen Rat 28
Grundsätze 10
Initiative und Referendum 12–19, 101
Stimm- und Wahlrecht 58, 59
über Gesetze 58, 59
Variantenabstimmungen 19
Verfahren 15
s. auch Wahlen

Vollziehung

der Gesetze, Verordnungen und Beschlüsse 42
des Bundesrechts 81
des Dringlichkeitsrechts 18

Vorschlagsrecht s. Initiative

Wählbarkeit 21

Wahlbefugnisse des Volks 11

Wahlen

durch den Grossen Rat
Kantonsgericht 36
Präsidium der Regierung 36, 40
Verwaltungsgericht 36
durch die Regierung 47
Volkswahlen
Regionalgericht 11
Grosser Rat 27
National- und Ständeräte 57
Regierung 39

Wahlrecht 9, 10

Wirtschaft

Förderung 84
Wirtschaftsentwicklung 93

Zusammenarbeit

interantional 92
national 2